Merkel hat falsche Energieberater / Imageschaden
selbst zu verantworten / Versteckte CSU-Wahlhilfe für Bayrische
Landtagswahl am 21.09.03
Mit den öffentlichen Äußerungen der CDU Vorsitzenden
Frau Angela Merkel, die u. a. lauteten: "Im Falle eines Wahlsieges
in 2006 den eingeleiteten Ausstieg aus der Atomenergie wieder rückgängig
zu machen" und "eine CDU/CSU Bundesregierung würde
es den Betreibern ermöglichen, Kernkraftwerke so lange zu betreiben,
wie sie es wollen", wird der plumpe Versuch gemacht - zu bewerten
auch als Wahlkampfhilfe im Vorfeld der bayrischen Landtagswahlen
- die Bevölkerung in verantwortungsloser Weise zu täuschen
bzw. zu verdummen.
Warum:
Verschwiegen wird einfach:
- die jederzeit mögliche Gefahr eines SUPERGAUs – bewiesen
durch die Fast-Katastrophe im amerikanischen AKW Harrisburg und
die leidvolle Katastrophe im russischen AKW Tschernobyl mit zigtausend
Toten bzw. tödlich Verstrahlten!
- daß durch Weiterbetrieb der 18 deutschen AKW die Lawine
des tödlich strahlenden Atommülls immer größer
wird
- daß das gefährlichste Atommüll-Nuklid Plutonium
eine Halbwertzeit von ca. 24.000 Jahren hat und somit ein Schlag
gegen die Zukunft bzw. Sicherheit unserer kommenden Generationen
bedeutet.
- daß mit der Äußerung: "Die AKW-Betreiber könnten
nach einem CDU/CSU Wahlsieg ihre Anlagen so lange betreiben, wie
sie es wollen" den Atomkraftwerksbetreiber ein Freibrief
versprochen wird, ohne irgendwelche Einschränkungen, z. B.
sicherheitstechnischer Art. Und dies trotz zahlreicher Gesetzesverstöße
der Atomindustrie, z. B. in Obrigheim, Mülheim-Kärlich,
Biblis, Hanau sowie bei Atomtransporten.
- daß die Atomindustrie auch heute noch in fast unglaublicher
Höhe subventioniert wird. Zu nennen sind als Beispiel der
Abbruch der Wiederaufbereitungsanlage in Karlsruhe mit Gesamtkosten
von 2 Milliarden Euro, wovon nur ca. 500 Millionen Euro die Atomindustrie
trägt. Die Hauptkosten von 1,5 Milliarden Euro übernimmt
die Bundesregierung und damit der Steuerzahler. Weiterhin zu nennen:
Kostenzuschüsse für Rück- bzw. Abbau von Atomanlagen.
Unberücksichtigt aber bleibt bei Merkels Aussagen die Tatsache,
daß durch Einführung und Förderung der alternativen
Energien (EEG) wie Wind, Sonne, Wasser, Bio-Masse und Energiesparmaßnahmen
nicht nur über 100.000 neue Arbeitsplätze geschaffen,
sondern auch eine beträchtliche Umweltentlastung erreicht wurde.
Der BBU mit seinen angeschlossenen 130 Initiativen mit ca. 130.000
Mitgliedern empfiehlt Frau Merkel bzw. der CDU/CSU dringend die
Rücknahme ihrer Äußerungen und Ablösung ihrer
fachlich falsch orientierten Energieberater.
Eduard Bernhard,
Vorstandsmitglied und Energiepolitischer Sprecher
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