BBU lehnt Epplers Atomkraft-Vorschlag
vehement ab
Atommüll bedroht die Bevölkerung in Jülich, Obrigheim
und anderswo
(Bonn, 07.07.08) Der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) e. V. hat Erhard Epplers Vorschlag in der Atomkraft-Diskussion
vehement abgelehnt. SPD-Politiker Eppler hat vorgeschlagen, bestehende
Atomkraftwerke könnten länger laufen, wenn im Gegenzug
festgelegt wird, dass keine neuen Atomkraftwerke in Deutschland
gebaut werden. Der BBU, der grundsätzlich die sofortige Stilllegung
aller Atomanlagen fordert, kritisiert, dass Eppler die Gefahren
der bestehenden Atomkraftwerke ausblendet. „Täglich kann
sich ein schwerwiegender Störfall ereignen. Dieses Risiko kann
nur durch den Sofortausstieg verringert werden“, so Udo Buchholz
vom BBU-Vorstand.
Der BBU betont, dass der bereits jetzt vorhandene
Atommüll weder in Deutschland, noch in einem anderen Land,
sicher beherrscht werden kann. Das Atommüllproblem wird immer
drängender. Buchholz: „An den Standorten der Atomanlagen
wird immer deutlicher, dass die Atomindustrie mit ihren strahlenden
Hinterlassenschaften nicht klar kommt. Das zeigt sich beispielsweise
beim Atommüll-Lager Asse, dass zeigt sich bei den aktuellen
Genehmigungsverfahren für die sogenannten Atommüll-„Zwischenlager“
beim Atomkraftwerk Obrigheim und beim Kernforschungszentrum Jülich
und das zeigt sich bei den Uranmülltransporten von der Gronauer
Urananreicherungsanlage nach Russland. Überall werden Scheinlösungen
oder Atommüll-Verschiebungen als „Entsorgung“ deklariert.“
Bei der von Eppler vorgeschlagenen Laufzeitverlängerung
der Atomkraftwerke würde weiterhin Radioaktivität freigesetzt
und es würde weiterhin Atommüll anfallen. Außerdem
würde der AKW-Weiterbetrieb auch zukünftig den Uranabbau
forcieren, der Arbeiter, Bevölkerung und Umwelt gefährdet.
Buchholz: „Nur die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen
kann dazu beitragen, dass die vorhandenen Atommüllberge nicht
noch weiter anwachsen.“
Nach Auffassung des BBU drängt sich zudem
bei jeglichem Betrieb einer Atomanlage die Haftungsfrage im Falle
eines Unfalls auf. Deutlich ist, dass ein umfassender Versicherungsschutz
für den Ernstfall nicht gewährleistet werden kann; schon
allein deshalb dürften Atomanlagen nicht betrieben werden.
Der BBU wird weiterhin den Widerstand gegen die
laufenden Atomanlagen unterstützen und verstärken. Informationen
hierzu gibt es in der Bonner BBU-Geschäftsstelle unter Tel.
0228-214032 und im Internet unter http://www.bbu-online.de.
|