Bitte beachten Sie die unten angefügte Einladung
zu einer Pressekonferenz am Sonntag in Ahaus
Angst und Sorge vor neuem AKW in den Niederlanden
/ BBU, Initiativen und Stadt Gronau erheben Einspruch
(Bonn, Den Haag, Borssele, 13.11.2009) Das geplante niederländische
Atomkraftwerk Borssele 2 stößt in der Bundesrepublik
auf vielfache Ablehnung und löst Ängste und Sorgen aus.
Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) hat
im Rahmen des Genehmigungsverfahrens 1013 Sammeleinsprüche
beim zuständigen Umweltministerium in Den Haag eingereicht.
Dabei handelt es sich um Einsprüche, die überwiegend von
Initiativen und Privatpersonen aus Nordrhein-Westfalen, aber auch
in anderen Bundesländern, für einen BBU-Sammeleinspruch
gesammelt wurden. Weitere rund 500 Einsprüche stammen aus dem
Raum Aachen und wurden von der AKW-NEE-Gruppe Aachen sowie von der
Kampagne „Kein neues AKW in Borssele“ gesammelt. Zusätzliche
rund 200 Einsprüche hat die Greenpeace Gruppe Düsseldorf
gesammelt. Weiterhin hat auch die Stadt Gronau als Kommune Einspruch
gegen das AKW Borssele 2 erhoben; Gronau liegt direkt an der niederländischen
Grenze und ist Standort der deutschen Urananreicherungsanlage.
In den Niederlanden gab es 2 kommerzielle Atomkraftwerke, eins
wurde bereits vor einigen Jahren endgültig stillgelegt. Derzeit
ist noch das AKW Borssele in Betrieb. Am Standort Borssele will
jetzt das niederländische Energieunternehmen Delta ein zweites
Atomkraftwerk errichten.
Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz setzt sich
generell für den Sofortausstieg aus der Atomenergie aus und
lehnt daher auch konsequent den Neubau eines AKW in den Niederlanden
ab. BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz: „Borssele ist nur
rund 250 km von der deutschen Landesgrenze entfernt und liegt westlich
von Nordrhein-Westfalen. Ein Störfall könnte auch im Bundesgebiet
zu einer massiven Katastrophe führen.“ Der BBU weist
zudem darauf hin, dass es auch in den Niederlanden kein Endlager
für Atommüll gibt. Buchholz befürchtet: „Möglicherweise
wird darauf spekuliert, den niederländischen Atommüll
irgendwann in Deutschland endzulagern. Aber auch in der Bundesrepublik
ist weit und breit kein sicheres Endlager in Sicht.“
Der BBU-Sammeleinspruch gegen das AKW Borssele 2 führt im
Wortlaut folgende Gründe gegen den AKW-Bau auf:
1. Meine Grundrechte auf körperliche Unversehrtheit, Leben
und Eigentum sind durch die Pläne zum Bau des AKW Borssele
2 gefährdet. Umweltverträglichkeit und Genehmigungsfähigkeit
sind nicht gegeben. Atomenergie ist unbeherrsch¬bar und nicht
mit dem garantierten Schutz der Bevölkerung vereinbar.
2. Radioaktive Stoffe können von Borssele über den Luftweg
bis hin zu meinem Wohn¬sitz gelangen – in meine Atemluft
und in die Nahrung.
3. Ich befürchte Verseuchung und Verstrahlung durch Leckagen,
Störfälle und Erdbe¬ben. Das AKW Bors¬sele 2 würde
eine zusätzliche Produktion und Lagerung von Atommüll
verursachen und noch mehr Uran- und Atommülltransporte erfordern.
Das Risiko von Transportunfällen, Flugzeugabstürzen und
An¬schlägen nimmt zu.
4. Bereits im sogenannten Normalbetrieb des AKW Borssele 2 würde
Radioaktivität frei. In Deutschland do¬kumentierte 2007
eine Studie des Bundesamtes für Strahlen¬schutz vermehrt
Leukämiefälle bei Kleinkindern in AKW-Nähe. Die Ergebnisse
der Studie müssen im Zusammenhang mit dem geplanten AKW Borssele
2 be¬rücksichtigt werden.
5. Bau und Betrieb des AKW Borssele 2 würden den lebensfeindlichen
Uranab¬bau vermehren.
6. Atomenergie ist kein Beitrag zur Bekämpfung der Klimakatastrophe.
7. Radioaktivität (Strahlung / Partikel) und z. B. tritiumhaltige
Abwässer aus Borssele gefährden vor Ort und entfernt,
die Landwirtschaft und das Grund- und Trinkwasser.
8. Eine militärische Nutzung von Atombrennstoff und Atommüll
der Reaktoren in Borssele kann grundsätz¬lich ebenso wenig
ausgeschlossen werden wie Atomspionage.
9. Es wird nie ein Endlager geben, in dem der Atommüll, der
im Reaktor Borssele 2 anfalle würde, sicher ge¬lagert werden
kann. Die schlechten Erfahrungen der Endlagerprojekte Asse und Gorleben
sind zu berücksichtigen.
Weitere Informationen über die Arbeit des BBU gibt es telefonisch
unter 0228-214032 und im Internet unter www.bbu-online.de.
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BI „Kein Atommüll in Ahaus“
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
Sektor A Gescher
AKU (Arbeitskreis Umwelt) Gronau
BI Umweltschutz Hamm
MEGA (Menschen gegen Atomanlagen) Waltrop
12. November 2009
15.11., 12 Uhr: Pressekonferenz in Ahaus
- Atomkraftgegner informieren über geplante Atomtransporte
und Proteste
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit laden wir Sie am jetzigen Sonntag, 15. November, um 12
Uhr zu einer Pressekonferenz der Anti-Atomkraft-Initiativen im Münsterland
ein. Die Pressekonferenz wird in der Gaststätte „Am Schulzenbusch“,
Hof zum Ahaus 3, in Ahaus stattfinden.
Hintergrund ist die gestern erteilte Genehmigung der Bezirksregierung
Münster, im Zwischenlager Ahaus schon in den nächsten
Wochen neuen Atommüll einzulagern. Dagegen formiert sich in
Ahaus, im Münsterland und überregional reger Protest.
Die Themen der Pressekonferenz werden sein:
Ahaus: geplante Atommülltransporte und Proteste
Schacht Konrad: Hintergrundinformationen zum geplanten Endlager
Gronau: Informationen zum geplanten Bau eines Uran-Zwischenlagers
Kritik an der atomfreundlichen Atompolitik der schwarz-gelben Bundesregierung
Auf der Pressekonferenz stehen Ihnen zur Verfügung:
Felix Ruwe: BI „Kein Atommüll in Ahaus“
Peter Dickel: AG Schacht Konrad
Matthias Eickhoff: Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Weitere Infos: www.bi-ahaus.de, www.sofa-ms.de, www.kein-castor-nach-ahaus.de,
www.urantransport.de, www.ag-schacht-konrad.de
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