BBU: Rostende Uranfässer auch
in den USA
(Bonn, Gronau, 16.10.2009) Nach Recherchen des Bundesverbandes
Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V. mit Sitz in Bonn
sind Probleme mit rostenden Uranhexafluoridcontainern bereits seit
mindestens rund zwei Jahrzehnten aus den USA bekannt. In einer Antwort
der Bundesregierung auf eine Anfrage der PDS-Fraktion hieß
es im Jahr 2001:
„Nach Kenntnis der Bundesregierung ist u.
a. auf der „Second International Conference Uranium Hexafluoride
Handling“ 1991 über aufgefundene Korrosionsschäden
z. B. in Portsmouth berichtet worden.“
In der Einleitung ihrer Anfrage schrieb die PDS-Fraktion:
„Der Betrieb der Urananreicherungsanlage (UAA) in Gronau birgt
Gefahren für die Arbeiter und die Anwohner. Das UF6 wird dort
in Behältern unter freiem Himmel gelagert, so dass es im Falle
eines Lecks direkt in die Umwelt freigesetzt wird. Die Brisanz dieses
Themas belegen neue Erkenntnisse aus den USA. Gemäß dem
Department of Energy (DOE) sind bei der langjährigen Lagerung
von UF6 große sicherheitsrelevante Probleme aufgetreten. Die
Wände der Lagerbehälter sind teilweise so stark angegriffen,
dass die Transportfähigkeit nicht mehr gegeben ist, und einzelne
Behälter wiesen sogar Lecks auf. Daher wurde in den USA beschlossen,
die gelagerten Mengen abgereichertes UF6 in Uranoxid zu überführen.“
Quelle: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/14/066/1406692.pdf
Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz
(BBU) befürchtet, dass bereits etliche der derzeit umstrittenen
Gronauer Uranhexafluoridcontainer in Russland möglicherweise
schon so stark geschädigt sein könnten, dass sie noch
nicht einmal zum Umfüllen des strahlenden Inhalts angehoben
werden können.
Die Aussage des Urenco-Konzerns, Urenco-Mitarbeiter
hätten alle Uranhexafluorid-Container in Russland geprüft
und als sicher eingestuft haben, beruhigen BBU-Vorstandsmitglied
Udo Buchholz nicht: „Die Firma Urenco übt in Russland
keine hoheitlichen Funktionen aus. Es ist schwer zu glauben, dass
Mitarbeiter der Urenco alle Winkel der russischen Atomkomplexe untersuchen
durften.“
Der BBU sieht in der Lagerung von Uranhexafluorid
grundlegende Gefahren, unabhängig davon, in welchem Staat die
Lagerung erfolgt. Der BBU fordert daher die sofortige Stilllegung
der Gronauer Urananreicherungsanlage, und auch die der anderen Urananreicherungsanlagen
weltweit, damit nicht noch mehr abgereichertes Uranhexafluorid anfällt.
Der BBU ist ein Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen
und Verbände im Umweltbereich. Er wurde 1972 gegründet.
Als Netzwerk unterstützt er Bürgerinitiativen und Privatpersonen
in vielen umweltpolitischen Bereichen.
Weitere Informationen gibt es beim BBU unter 0228-214032
und im Internet unter www.bbu-online.de. Auch unter www.aku-gronau.de
und www.urantransport.de gibt es Informationen zum Themenkomplex
„Uran“.
Unter http://www.anti-atom-aktuell.de findet man
einen kurzen Film über den letzten Urantransport von Gronau
nach Rußland, der am 26. August gestartet ist (unter „Fotos“).
Hier ein Foto beim Verladen von Uranhexafluoridcontainern
aus Gronau im Hafen von Rotterdam: http://www.urantransport.de/img/fotos/Rotterdamm02.jpg
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