Offener Brief
An
Herrn Jürgen Trittin
Bundesminister für
Umwelt, Reaktorsicherheit und Naturschutz
Bonn
per Fax
Bonn, Frankfurt, 15.07.04
Erneuter Störfall und Skandalfall am Montag
den 12.07.04 im RWE Atomkraftwerk Biblis A / Konsequenz auch für
alle anderen 17 deutschen Atomkraftwerke notwendig?
Sehr geehrter Herr Bundesminister Trittin!
Wir nehmen Bezug auf anliegenden Artikel der heutigen Frankfurter
Rundschau "Biblis bestärkt Atomkraftgegner" und beantragen
hiermit die sofortige Stillegung des AKW Biblis A und auch des Blocks
B.
Begründung: Gemäß FR/Medien-Berichten kam
es am 12.07.04, angeblich wegen einer "mißverständlichen
Formulierung in den Betriebsvorschriften" zu einem Fehler bei
der Freischaltung der Pumpen von 15:30 bis 18:00 Uhr. Woraus resultierend
nur die Hälfte der Notkühlkapazität zur Verfügung
stand.
Allerdings behauptet das Hessische Umweltministerium: Die restlichen
zwei funktionsfähigen Pumpen hätten bei einem schweren
Störfall knapp ausgereicht, um die Kühlung des Reaktors
zu gewährleisten.
Die Störfallbegründung "mißverständliche
Formulierung in den Betriebsvorschriften" offenbart mangelnde
Fachkunde und Zuverlässigkeit nicht nur beim RWE als AKW-Betreiber,
sondern auch beim vermutlich prüfenden TÜV sowie dem Hessischem
Umweltministerium als Überwachungs- u. Genehmigungs- Behörde
für die Betriebsvorschriften des AKW Biblis.
Wir beantragen deshalb dringend eine sofortige Überprüfung
durch die GRS, Köln sowie der Reaktor-Sicherheits-Kommission!
Abschließend beantragen wir eine Untersuchung bei allen anderen
17 bundesdeutschen AKW auf die Möglichkeit "mißverständlicher
Formulierungen in den Betriebsvorschriften".
Wir erbitten schnellstmöglich um Nachricht über ihre
Maßnahmen.
Für Rückfragen Eduard Bernhard, Fon 06027
8404 Michael Rothkegel, Fon 069 67737612
Mit freundlichen Grüßen
BBU e.V.
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BUND Hessen e.V.
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Eduard Bernhard, Vorstandsmitglied
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Michael Rothkegel, Geschäftsführer
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