Presseerklärung
26.04.02
Tag der erneuerbaren Energien am 27. April 2002:
BUND und BBU rufen auf zur Nutzung erneuerbarer Energien
Bereits zum 7. Mal findet der "Tag der erneuerbaren
Energien" am 27. April statt. Er steht in enger Verbindung zum Tag
des Beginns der Tschernobyl-Katastrophe, die halb Europa mit radioaktivem
Fall-Out überzogen hatte. Der Super-GAU von Tschernobyl jährte
sich am 26. April zum 16. Mal.
Für den BUND und den BBU sind die erneuerbaren
Energien aus Sonne, Wind, Wasser und Biomasse die Alternative zur
täglichen Bedrohung durch atomare Gefahren. Dies gilt insbesondere
auch in Hessen. Im Jahr 1987 ist das Atomkraftwerk Biblis nur knapp
an einem katastrophalen Störfall vorbeigegangen, in den letzten
Jahren verging kaum eine Woche ohne Meldungen über Störfälle,
Betriebsausfälle, abstürzende Brennelemente und vieles
mehr. BBU und BUND stellen hierzu fest, dass schon allein über
die effiziente Nutzung von Strom in Haushalten und Gewerbe der Stromverbrauch
um mehr als ein Drittel reduziert werden könnte - dies bedeutet,
dass auf Atomstrom schlicht verzichtet werden kann.
Notwendig wäre nach Auffassung von BUND und
BBU eine konsequente Politik der Hessischen Landesregierung für
eine Energiewende in Hessen, die jedoch nicht in Sicht ist. Im Gegenteil:
Umweltminister Dietzel genehmigt Nachrüstungen für die
Reaktoren in Biblis, die die Sicherheit letztlich nicht erhöhen
können, da aufgrund der Unbeherrschbarlkeit der Atomkraftnutzung
das Damoklesschwert eines Super-Gau weiter über Hessen und
der Rhein-Main-Region schwebt, solange das AKW Biblis in Betrieb
ist.
Auch bei der Förderungen von Alternativen ist
Hessen schon lange nicht mehr "vorn", da Förderprogramme
für Energieeinsparung, Blockheizkraftwerke und erneuerbare
Energien eingestellt oder reduziert wurden.
Michael Rothkegel, Geschäftsführer des
BUND Hessen: "Von einer Aufbruchsstimmung für Energieeffizienz
und erneuerbare Energien ist bei dieser Landesregierung nichts zu
merken. Im Vergleich zu anderen Bundesländern gilt statt dessen
das Motto "Hessen hinten". Selbst in landeseigenen Liegenschaften
werden weitreichende Energiesparmöglichkeiten nur unzureichend
genutzt."
Ein Lichtblick sind für BUND und BBU die Initiativen
und Maßnahmen, die von zahlreichen BürgerInnen
und Kommunen für den Ausbau erneuerbarer Energien getroffen
wurden. Am "Tag der erneuerbaren Energien", der am 27.
April stattfindet, öffnen diese ihre Türen und Tore für
die Besichtigung ihrer Solaranlagen, Holzheizungen, Biogasanlagen
usw. Damit können interessierte Bürger aus erster Hand
Informationen für eigene Projekte und Planungen erhalten.
BBU und BUND rufen auf, sich diese Gelegenheit nicht
entgehen zu lassen. Die Besuchsmöglichkeiten mit genauen Zeit-
und Ortsangaben sind im Internet unter www.energietag.de
zu finden.
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