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Gemeinsame PRESSEMITTEILUNG von AKU Gronau, BBU, DNR und ROBIN WOOD

Umweltorganisationen protestieren gegen den beantragten massiven Ausbau der Uranfabrik und Neubau eines "Zwischen"lagers / Dienstag (8.7.) beginnt einer der umfangreichsten Erörterungstermine der Bundesrepublik


Am Dienstag beginnt im Münsterland ein einzigartiger Erörterungstermin: Gleichzeitig soll über die massive Kapazitätserhöhung der bundesweit einzigen Urananreicherungsanlage (UAA) im westfälischen Gronau und über den Neubau eines gigantischen "Zwischenlagers" für ca. 60.000 Tonnen Uranoxid neben der UAA verhandelt werden.

Die UAA in Gronau soll - trotz des beschlossenen Atomausstiegs - künftig derart erweitert werden, dass dort jährlich Uran für den Betrieb von ca. 35 Atomkraftwerken vorbereitet werden kann. Zusätzlich zu dem beantragten "Zwischenlager" für ca. 60.000 Tonnen Uranoxid soll auch noch mehr giftiges und radioaktives Uranhexafluorid in Fässern unter freiem Himmel gelagert werden. Dadurch wird die Strahlenbelastung in der Umgebung weiter zunehmen. Die Zahl der gefährlichen Urantransporte durchs Bundesgebiet und durch benachbarte Länder wird drastisch steigen. Betreiberin der UAA Gronau ist ein Firmenkonsortium der Urenco GmbH und der Uranit GmbH. Uranit mit Sitz in Jülich ist die Mutterfirma der Urenco Deutschland und ist gleichzeitig Tochtergesellschaft der beiden größten deutschen Atomriesen RWE Energie und der E.ON Kernkraft GmbH.

Triftige Gründe sprechen gegen den Ausbau des Gronauer Atomkomplexes:

- Die Pläne gefährden die Grundrechte auf körperliche Unversehrtheit und Eigentum.
- Mit dem Betrieb und dem Ausbau der Gronauer Atomfabrik wird der Weiterbetrieb von Atomkraftwerken im In- und Ausland ermöglicht und die dringend notwendige Energiewende behindert.
- Es gibt kein sicheres Endlager für den anfallenden Atommüll.- Störfälle, Flugzeugabstürze, Sabotage und Transportunfälle stellen ein enormes Risiko für Bevölkerung und Umwelt im deutsch-niederländischem Grenzgebiet dar.
- Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass abgereichertes Uran, das in Gronau als Abfall anfällt, zu einem späteren Zeitpunkt zum Bau von Uranmunition verwandt wird.

Mit dem geplanten UAA-Ausbau wird dem von der rot-grünen Bundesregierung propagiertem Atom-Ausstieg bis zum Jahr 2020 eine Hintertür für den dauerhaften Weiterbetrieb von Atomanlagen in der Bundesrepublik geöffnet. Gegen diese bevölkerungsfeindlichen Pläne wurden mehr als 7000 Einsprüche fristgerecht bei der zuständigen Genehmigungsbehörde, dem NRW-Energieministerium, eingereicht. Gesammelt wurden sie vom Gronauer Arbeitskreis Umwelt, von ROBIN WOOD, vom Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V., von den NRW-Landesverbänden von BUND, NABU und LNU, vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, vom Natur- und Umweltschutzverein Gronau sowie von niederländischen AtomkraftgegnerInnen. Die Einsprüche sollen ab Dienstag (8. Juli) in einem mehrtägigem Erörterungstermin verhandelt werden. Den EinwenderInnen wird die Möglichkeit eingeräumt, ihre schriftlichen Eingaben zu begründen. Der Deutsche Naturschutz Ring (DNR), Umweltverbände und Bürgerinitiativen kritisieren, dass der Termin nicht in Gronau, sondern in einem Freizeitpark in Legden, 30 Kilometer entfernt von Gronau, stattfindet. Sie rufen die Landesregierung dazu auf, die zahlreichen Einwendungen gegen den Ausbau des Gronauer Atomkomplexes ernst zu nehmen und von der geplanten Erweiterung der UAA und des "Zwischenlagers" Abstand zu nehmen.

Beginn der Erörterung ist am Dienstag um 10.00 Uhr, an den Folgetagen um 9.00 Uhr. Der genaue Verhandlungsort befindet sich in Legden (bei Ahaus, Kreis Borken) im Freizeitpark "Dorf Münsterland", dort im "Audi Maxx".

Seitens der EinwenderInnen wird gleich zu Anfang des Erörterungstermins am 8.7. die volle Zulassung der Öffentlichkeit, also auch für Fernsehkameras und PressefotografInnen, sowie die Erstellung eines Wortprotokolls beantragt.

Zur Unterstützung des Widerstandes gegen die UAA (z. B. für Sachbeistände) wird um Spenden auf das Konto des AKU Gronau bei der Volksbank Gronau gebeten: Bankleitzahl 401 640 24, Konto: 110 551 700. Stichwort: Erörterung.

Um dem Widerstand Nachdruck zu verleihen, findet am Sonntag (6. Juli) ab 14.00 Uhr der traditionelle Sonntagsspaziergang an der UAA statt. Treffpunkt ist die Zufahrt an der Röntgenstraße. Die UAA liegt in der Nähe der B 54 am östlichen Stadtrand von Gronau.
Nähere Informationen zum Erörterungstermin und zu den Gefahren der Urananreicherung, sowie Teilnahme-Vollmachten für Personen, die keinen Einspruch erhoben hatten, gibt es

beim Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau, Tel. 02562/23125, www.aku-gronau.de,

beim Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V., Tel. 0228/214032,
www.bbu-online.de

und bei ROBIN WOOD, Tel. 040/3808920, www.robinwood.de.

Informationen über die Tagesordnung der Erörterung, Busshuttle usw. findet man auf der Internetseite der Genehmigungsbehörde unter www.mvel.nrw.de.

Während der Erörterung sind Informationen über das Büro des BBU (0228/214032) erhältlich, bzw. vor Ort unter 0171/8359515 (Robin Wood) oder unter 01757876750 (AKU Gronau).