Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
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BBU-Vorstandsmitglied und kritischer Einzelaktionär Eduard Bernhard stellt Antrag auf Nichtentlastung von Vorstand und Aufsichtsrat auf der HV der Fraport AG am Mittwoch, 25.06.03 in Frankfurt

Eduard BERNHARD (Kritischer Einzelaktionär und Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V. und BUND KG Aschaffenburg)

63801 Kleinostheim, 11.06.03
Wiesbadener Str. 2

An
Fraport AG Airport Services Worldwide
HV-Projektbüro (USG)

60547 Frankfurt/M.

per Fax

Gegenanträge zur Hauptversammlung der Fraport AG am Mittwoch, 25.06.03, 10°° Uhr in Frankfurt/M. Jahrhunderthalle

Sehr geehrte Herren,

folgende Gegenanträge werden hiermit gestellt:

Zu Top 2/ Entlastung des Vorstandes für 2002

Nichtentlastung wegen:

  • Planung einer zusätzlichen Landebahn für Flughafen Frankfurt im Raum Kelsterbach. Bei Realisierung drohen nicht nur - durch den verstärkten Flugverkehr - schwerste Umweltschäden mit Wald-/Grünflächenverlust, zusätzliche Lärmteppiche für die Bevölkerung sowie Haus- u. Grundstücks Entwertungen in zahlreichen Umgebungsgebieten bzw. in Gemeinden. Weitere negative Umweltauswirkungen sind durch verstärkte Überfliegungen im Grenzgebiet Bayern/ speziell Land/ Stadtkreis Aschaffenburg (Luftwarteraum / Funkfeuer "Charly") zu erwarten.
  • Schon jetzt im Planungs-Genehmigungs-Antragsverfahren zeichnen sich zahlreiche zu erwartende Einwendungen bzw. Gerichtsklagen von stark betroffenen Städten und Gemeinden ab. Diese Kommunen haben vorsorglich mehrere Rechtsanwälte u.a. sogar aus Bayern engagiert. Schlampige und fast verantwortungslose Vorarbeiten für die Planung sind Verantwortlichen vorzuwerfen, die erst nach Reklamationen feststellten, daß man übersehen hatte, daß die Flugroute der zusätzlichen "Kelsterbacher" Landebahn über die Chemiefabrik "Ticona" mit immerhin über 1.000 Mitarbeitern führen würde. Bei einem nicht auszuschließenden Flugzeugabsturz könnte es nicht nur zu einer Katastrophe auf dem Ticona-Gelände sondern auch im Umgebungsgebiet mit zahlreichen Toten und Verletzen kommen.

Nichtentlastung wegen:

  • Schwersten Versagens durch das absehbare Scheitern des "Manila" Projektes mit einem Verlust von ca. 290 Millionen Euro = ca. 580 Millionen DM. Der Vorstand hat versäumt ein "risk-management" einzurichten, womit rechtzeitig ein derart riesiger Schaden hätte vermieden werden können.
  • Mangelnder Informationen, daß gemäß einer Äußerung des Lufthansa-Vorstandes der Frankfurter Lufthansa Betrieb nach München verlagert würde, falls das vom Hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch verkündete Nachtflugverbot v. 23°° Uhr bis 5°° Uhr am Flughafen Frankfurt realisiert würde.
  • Anmerkung: Diese Ankündigung hat Ministerpräsident R. Koch, im Rahmen des sogenannten "Moderations-Verfahrens" gemacht, falls es zum geplanten Flughafen-Ausbau, d. h. Bau einer zusätzlichen Landebahn käme.
  • Mangelnder Informationen über die voraussichtlichen Fraport-Auswirkungen, falls die geplante "Wartungshalle für den Flugzeugtyp Airbus A380" am Flughafen Frankfurt nicht termingemäß oder wegen Klagen gar nicht gebaut wird.

Zu Top 3 / Entlastung des Aufsichtsrates für 2002

Beantragt wird Nichtentlastung wegen:

  • Völligem Versagen des Aufsichtsrates bei der Kontrolle / Aufsicht des Vorstandes beim Auslandsprojekt "Manila" mit Verlust von ca. 290 Millionen Euro = 580 Millionen DM.
  • Mitverantwortung dafür, daß es bei der Fraport AG kein "risk-management" gab, das die "Manila-Pleite" hätte verhindern oder zumindest im Umfang hätte gering halten können.
  • Nicht-Abschluß einer in der deutschen Konzernbranche üblichen "D&O-Haftpflichtversicherung" für Firmen-Finanz-Schäden, die von Vorstands- bzw. Aufsichtsratsmitgliedern zu verantworten sind.
  • Mitverantwortung für den ökologisch nicht verantwortbaren geplanten Ausbau des Flughafens Frankfurt bzw. zusätzlich geplanter Landebahn im Kelsterbacher Wald.
  • Zahlreiche Mitglieder des Aufsichtsrates sind in einer viel zu großen Anzahl von Unternehmen in Leitungs-/Aufsichts-Beiratspositionen, wie z. B. Herr Dr. M. Bischoff mit 11 Mandaten sowie Herr Prof. K. v. Miert mit 12 Mandaten und Oberbürgermeisterin P. Roth mit 17 Mandaten vertreten. Dadurch ist ein zeitgerechter Einsatz im Fraport Aufsichtsrat nicht gewährleistet.

Zu TOP 6 / Ergänzung der Vergütung des Aufsichtsrates (D&O Versicherung) und Satzungsänderung

Geplante Satzungsänderung / Klarstellung ist abzulehnen .

Begründung: Die Einführung bzw. der Abschluß einer ausreichenden D&O Versicherung ist grundsätzlich zu begrüßen und soll in der Satzung nicht nur für Mitglieder des Aufsichtsrates sondern auch für alle Vorstandsmitglieder ab sofort einzuführen. Diesen Antrag stelle ich hiermit.

Abschließend bitte ich meine Gegenanträge allen Aktionären rechtzeitig - gemäß Aktiengesetz mitzuteilen . Auf der Hauptversammlung werde ich anwesend sein, meine Gegenanträge wiederholen bzw. erläutern und ggf. weitere Anträge bzw. Fragen stellen. Anliegend erhalten Sie meine Aktien-Hinterlegungsbescheinigung.

Mit freundlichen Grüßen

Eduard Bernhard