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BBU und BUND Hessen kritisieren Genehmigung des Zwischenlagers am AKW Biblis durch das Bundesamt für Strahlenschutz / Gescheitertes Entsorgungskonzept für Atommüll erhöht Gefährdung der Bevölkerung

Die gestern vom Bundesamt für Strahlenschutz bekannt gegebene Genehmigung für die Errichtung eines atomaren Zwischenlagers am AKW Biblis in Hessen erhöht nach Ansicht des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz und des hessischen Landesverbandes des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) das Gefährdungspotential der Bevölkerung von einem zwei- auf das dreifache Risiko durch einen atomaren Unfall.

Michael Rothkegel, Geschäftsführer des BUND Hessen: "Für mich ist die Genehmigung des Zwischenlagers Teil des gescheiterten Entsorgungskonzepts der Bundesregierung. Die Zwischenlagerung von abgebrannten Brennelementen am AKW Biblis gaukelt einen sicheren Umgang mit Atommüll bis zur Endlagerung vor, den es angesichts der unbeherrschbaren Risiken der Atomkraftnutzung nicht geben kann. Jederzeit kann in einem Atomkraftwerk und Atommülllager - gerade auch in Biblis - eine Atomkatastrophe eintreten. Sie würde im Rhein-Main-Gebiet zu Verseuchungen führen, die die Zerstörung des Lebens, der Gesundheit und des Lebensumfeldes von Millionen Menschen zur Folge hätten."

BBU und BUND Hessen sind nach wie vor der Auffassung, dass das Zwischenlager am AKW Biblis nicht ausreichend gegen Erdbeben, Flugzeugabstürze und Hochwasser gesichert werden kann. Auch der Schutz vor "Einwirkungen Dritter" auf die Castorbehälter ist angesichts von möglichen Sabotageakten nicht zu gewährleisten.

Eduard Bernhard, Vorstandssprecher BBU: "Ein jederzeit möglicher Super-GAU in den Atomkraftwerksblöcken A und B wird schwerwiegende Auswirkungen auch auf das Zwischenlager haben. Nach unserer Auffassung verfügt der AKW-Betreiber RWE auch nicht über die nach dem Atomgesetz §7 notwendige Fachkunde und Zuverlässigkeit, wie die zahlreichen Störfälle und Vorkommnisse in den beiden Bibliser Atomreaktoren beweisen. Wir plädieren nach wie vor für die sofortige Abschaltung aller Atomanlagen in Deutschland. Nur Atommüll, der nicht produziert wird, muss nicht zwischengelagert werden."

BBU e.V.

BUND Hessen e.V.

(Eduard Bernhard, Vorstandsmitglied)

Michael Rothkegel (Geschäftsführer)