Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
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Presseinformation

BBU begrüßt Aktionen zum Antikriegstag (1.9.) /
Protest gegen Urantransporte im Rheinland und anderswo /
Widerstand gegen Gronauer Atomfabrik verbindet Anti-Atomkraft- und Friedensbewegung

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V. begrüßt, daß auch in diesem Jahr in vielen Städten anläßlich des Antikriegstages (Sonntag, 1. September) viele Antikriegs-Aktionen stattfinden. Eine dieser Aktionen wird von der BBU-Mitgliedsinitiative "Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau" im Rahmen des Trägerkreises "Antikriegstag in Gronau" mitorganisiert.

Mehr als 30 Initiativen und Verbände (Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, Naturschutzbund Landesverband NRW, Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen, Gewaltfreie Aktion Atomwaffen Abschaffen, BBU u.a.m.) rufen für Sonntag zur Teilnahme an einer Kundgebung vor der Gronauer Urananreicherungsanlage (UAA) auf. Bei der Kundgebung werden Mitglieder von Friedens- und Anti-Atomkraft-Initiativen sprechen, es gibt ein Kulturprogramm sowie Info- und Imbißstände. Die Aktion beginnt um 13.00 Uhr vor der einzigen UAA-Zufahrt (Röntgenstraße).

In Gronau ist seit 1985 die bundesweit einzige Urananreicherungsanlage in Betrieb. In ihr wird Uran für den Einsatz in Atomkraftwerken vorbereitet. Im Rahmen der sogenannten Atom-Ausstiegsverhandlungen wurde der Betrieb der UAA völlig ausgeklammert. Im Gegenteil: Zur Zeit läuft ein Genehmigungsverfahren zum massiven Kapazitätsausbau der Anlage. Außerdem soll in Gronau ein sogenanntes Zwischenlager für ca. 60.000 Tonnen Uranoxid gebaut werden. Die Kundgebung am Antikriegstag richtet sich gegen den Ausbau der UAA, gefordert wird statt dessen die sofortige Stillegung der Anlage. Gleichzeitig soll gegen die zahllosen Urantransporte demonstriert werden, die mit dem Betrieb der Anlage verbunden sind. So werden zum Beispiel regelmäßig Urantransporte, aus Frankreich kommend, durch das Rheinland (Koblenz, Bonn, Köln) nach Gronau transportiert. Gleichzeitig wird sogenanntes abgereichertes Uran von Gronau nach Rußland verbracht.

Am Antikriegstag soll vor der UAA Gronau auch gegen den militärischen Einsatz von abgereichertem Uran demonstriert werden. Abgereichertes Uran unterschiedlicher Herkunft ist wiederholt militärisch genutzt worden, so zum Beispiel im Irak-Krieg als Uranmunition. Friedens- und Umweltorganisationen können derzeit nicht kontrollieren, was mit dem Gronauer Uran in Rußland geschieht. Udo Buchholz, Vorstandsmitglied des BBU, befürchtet, daß es letztlich auch militärischen Zwecken zugeführt werden könnte. Derzeit werden jährlich mehrere Hundert Tonnen abgereichertes Uran von Gronau nach Rußland transportiert.

Im Rahmen der Kundgebung in Gronau wird ein Brückenschlag zum Widerstand gegen das Atomwaffenlager in Büchel (Rheinland-Pfalz) erfolgen. Eine Vertreterin der Gewaltfreien Aktion Atomwaffen Abschaffen (GAAA) wird bei der Kundgebung in Gronau über das Atomwaffenlager in der Eifel und über Uranmunition berichten. Am Antikriegstag wird in Büchel auch eine Protestaktion (Umrundung) stattfinden, die um 11.00 Uhr vor dem Haupttor des Atomwaffenlagers beginnen wird.

Der BBU unterstützt die Protest-Aufrufe gegen die UAA Gronau und gegen das Atomwaffenlager Büchel und ruft zur Teilnahme an den Aktionen auf.

Nähere Informationen sind bei BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz (Tel. 02562/23125) und auf den Internetseiten des AKU Gronau (www.aku-gronau.de) und der GAAA ( www.gaaa.org/aktuell.html) erhältlich.