Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
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BBU verurteilt den Einsatz verdeckter Ermittler im Wendland /
Aufruf zu weiterem Widerstand gegen Atomanlagen

(Bonn, 14.11.06) Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V. verurteilt auf das Schärfste den Einsatz verdeckter Polizeiermittler bei den Protestaktionen gegen den Castortransport ins Wendland. Dass verdeckte Ermittler in großer Menge zum Einsatz kamen, belegt ein Ereignis, bei dem auch der Vorstand des BBU zugegen war.

Am Sonntag (12.11.) fuhr ein Bus, in dem sich Mitglieder des BBU und des BBU-Vorstandes befanden, in der Mittagszeit Richtung Castorverladekran in Dannenberg. Als der Bus an einer Polizeisperre gestoppt wurde, wurde der Polizei gesagt, der Bus sei voller verdeckter Ermittler, die nach Dannenberg müssen. Was als Scherz gemeint war, scheint jedoch übliche Praxis zu sein, denn die Polizei schickte den Bus nicht postwendend zurück, sondern fragte nach dem Kennwort. Auch das dann scherzhaft genannte Wort „Schmetterling“ führte nicht zur Abweisung des Busses. Allen Ernstes überprüfte die Polizei über Funk die Richtigkeit des Kennwortes. Erst als klar war, dass das Kennwort falsch war, wurde der Bus zur Umkehr aufgefordert. Für Udo Buchholz, Mitglied des Geschäftsführenden BBU-Vorstand, ist klar: „Das Verhalten der Polizei verdeutlicht, dass es wohl häufiger größere Gruppen von verdeckten Ermittlern gibt, die mit dem richtigen Kennwort Polizeisperren passieren können. Es ist skandalös, dass der Protest der Bevölkerung dermaßen unterwandert und infiltriert wird.“

Nach der Umkehr des Busses wurde dieser nach etwa 500 Metern von einem Mannschaftswagen der Berliner Polizei gestoppt. Mehrere Polizisten kamen in den Bus und durchsuchten diesen. Was gesucht wurde, blieb unklar.

Der Vorstand des BBU bedankt sich bei den Bürgerinnen und Bürgern des Wendlandes, bei Anti-Atomkraft-Initiativen, Umweltverbänden und all den anderen Aktiven, die in den letzten Tagen und Wochen Widerstand gegen den hochgefährlichen Atommülltransport nach Gorleben geleistet haben. Gleichzeitig ruft der BBU weiterhin zum entschlossenen Widerstand gegen alle Atomtransporte, gegen längere AKW-Laufzeiten und gegen alle Atomanlagen incl. Forschungsreaktoren und Uranfabriken auf. Kontakt zum BBU: 0228-214032, www.BBU-online.de