Gemeinsame Presseinformation von BBU und Aktionsbündnis Münsterland
gegen Atomanlagen
Geheimniskrämerei erneut durchbrochen:
Proteste in mehreren Städten gegen aktuellen Uranmülltransport
von Gronau nach Russland
Initiativen: Uranhexafluorid ist hochgefährlich
(Bonn/Gronau/Münster, 05.10.07) Erneut
ist es der Anti-Atomkraft-Bewegung gelungen, die Geheimniskrämerei
rund um die Urantransporte aus dem westfälischen Gronau nach
Russland zu durchkreuzen. Anti-Atomkraft-Initiativen protestierten
am späten Donnerstag in verschiedenen Städten des Münsterlandes
gegen einen Atommüll-Transport mit rund 1000 Tonnen Uranmüll,
der gegen 19.00 Uhr in Gronau an der dortigen Urananreicherungsanlage
gestartet ist. Sein Ziel: Russland. Auch dort wird der Transport
auf Proteste stoßen, so das Aktionsbündnis Münsterland
gegen Atomanlagen.
Der Zug fuhr, von Gronau kommend, durch den Kreis Steinfurt, durch
Münster und durch die Grafschaft Bentheim Richtung Niederlande.
Das Uran soll in Rotterdam auf das Frachtschiff Doggersbank verladen
und dann weiter nach Russland transportiert werden. Das Aktionsbündnis
Münsterland gegen Atomanlagen hält die Sicherheit des
Urantransportes grundsätzlich nicht für gegeben. Das Bündnis
lehnt gemeinsam mit weiteren Initiativen und Verbänden (Arbeitskreis
Umwelt Gronau, Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz
usw.) derartige Transporte generell ab und fordert grundsätzlich
die sofortige Stilllegung der Gronauer Urananreicherungsanlage,
damit nicht ständig weiterer Uranmüll anfällt. Bereits
in der Vergangenheit gab es immer wieder Proteste gegen diese hochgefährlichen
Uranmüll-Transporte. Das transportierte Uranhexafluorid ist
radioaktiv und reagiert mit Wasser u. a. zur tödlichen Flußsäure.
An mindestens sechs Orten des Münsterlandes gab es nach Angaben
der Anti-Atomkraft-Initiativen am Donnerstagabend Proteste. Zuerst
vor der Urananreicherungsanlage in Gronau und dann bei den Bahnhöfen
folgender Städte: Altenberge, Münster (Hauptbahnhof),
Münster-Sprakel, Greven und Rheine. Die Proteste sind als deutliches
Zeichen der grenzüberschreitenden Solidarität mit den
Menschen in Russland zu sehen, die sich dort gegen den Import deutschen
Atommülls aus Gronau zur Wehr setzen.
Die Anti-Atomkraft-Initiativen im Münsterland, im niederländischen
Grenzgebiet, aber auch in anderen Regionen, werden ihre Proteste
gegen die Urantransporte fortsetzen. Bereits am kommenden Sonntag
(7. Oktober) werden sich erneut Atomkraftgegnerinnen und Atomkraftgegner
zum traditionellen Sonntagsspaziergang an der Gronauer Urananreicherungsanlage
um 14.00 Uhr treffen. Bereits seit 21 Jahren, seit dem Herbst 1986,
treffen sich Atomkraftgegnerinnen und Atomkraftgegner jeweils am
ersten Sonntag im Monat an der Urananreicherungsanlage, um der Forderung
nach Stilllegung der Anlage Nachdruck zu verleihen.
Weitere Informationen über die Gefahren der Urantransporte
und der Uranverarbeitung gibt es bei:
Willi Hesters (Aktionsbündnis, 0151/12702596)
Udo Buchholz (BBU-Vorstandsmitglied & AKU Gronau, 02562/23125)
Weitere Infos:
www.urantransport.de, www.aku-gronau.de, www.anti-atom-aktuell.de
(Fotos früherer Urantransporte),
www.bbu-bonn.de (Informationen zu früheren Urantransporten)
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