BBU fordert auch in Deutschland sparsamen
Umgang mit der Ressource Trinkwasser
(Bonn, Geldern, 20.08.07) Der Bundesverband
Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V. ruft zum sparsamen
Umgang mit Wasser auf. Die weltweite Versorgung der Menschen mit
sauberen Trinkwasser wird in Zukunft immer schwieriger werden. Dies
ist eines der Ergebnisse der am Samstag geendeten Welt-Wasserwoche
in Stockholm. Bei uns in Deutschland werden dank der im Haushalt
durchgeführten Wassersparmaßnahmen im Durchschnitt nur
noch 140 l pro Person im Haushalt verbraucht. Doch von Seitens der
Wasserversorger werden seit einiger Zeit diese Maßnahmen stark
in Frage gestellt und als ökonomischer Unsinn bezeichnet.
Diese Debatte über „Wasser sparen“
verunsichert viele Menschen in ihrem ökologischen Handeln.
Was gestern noch sinnvoll war, soll heute Unsinn sein! Dabei hat
sich gar nichts geändert. In Deutschland hat das Grundwasser
den größten Anteil (65 %) an der Trinkwassergewinnung.
Es ist ökologisch und gesundheitlich wichtig, dass mit diesem
zum Teil noch sauberen Wasservorräten weiterhin sparsam umgegangen
wird. Es ist nur eine neue ökonomische Betrachtungsweise der
Wasserwirtschaft hinzugekommen. Die Abwasserentsorger haben im Hinblick
auf einen hohen Wasserdurchsatz in den privaten Haushalten überdimensionierte
Rohrleitungen verlegen lassen. Fließt jetzt zu wenig Wasser,
dann lagern sich die Fäkalien in den Rohren ab, faulen vor
sich hin und die entstehenden Säuren zerstören die Rohrleitungen.
Die Leitungen müssen nun auf Kosten der Anlagenbetreiber regelmäßig
gespült werden. Deshalb sollen die Haushalte wieder mehr Wasser
verbrauchen. Doch während jeder dafür verantwortlich ist,
dass mit den Ressourcen auf der Erde sparsam umgegangen wird, ist
nach Auffassung des BBUs die Bevölkerung nicht dafür zuständig
die Planungsfehler der Leitungsbetreiber zu korrigieren und deshalb
unseren den sparsamen Umgang mit Wasser in Frage zu stellen.
In Deutschland leidet bisher niemand an Wassermangel,
aber vielerorts fehlt sauberes Grundwasser für die Trinkwasserversorgung.
Viele Grundwasserschichten sind so stark mit Nitraten belastet,
dass viele kleine Wasserwerke schließen mussten - zu groß
wurden die Probleme eine sichere Versorgung mit sauberen Trinkwasser
zu garantieren. Große Wasserwerke konnten auf immer tiefere
Grundwasserleiter ausweichen, Wasser verschiedener Brunnen mischen,
Wasser aus weit entfernten Gebieten heran transportieren oder das
belastete Grundwasser teuer aufbereiten. Je sauberer das Grundwasser
ist, umso kostengünstiger kann es als Leitungswasser angeboten
werden. „Unsere durchgeführten Grundwasseruntersuchungen
ergaben in vielen Regionen hohe Belastungen in oberflächennahen
Grundwasserleitern. Auch die zahlreichen Schließungen von
Brunnen der Wasserwerke belegen den kritischen Zustand.“,
so Susanne Bareiß-Gülzow, Vorsitzende vom VSR-Gewässerschutz.
Das durch die Wasserwerke in die Leitungssysteme
eingespeiste Grundwasser geht dem lokalen Raum verloren. Das in
den Haushalten genutzte Wasser wird hauptsächlich durch die
Abwasserrohre abtransportiert und nach Klärung den Flüssen
zugeleitet. Es geht den regionalen Grundwasservorräten verloren.
Zum Glück verwenden immer mehr Menschen Regen- und Brunnenwasser
im Haus und Garten. Somit werden die Trinkwasservorräte geschont.
Wenn Regenwasser versickert, um anschließend gereinigt als
Brunnenwasser wieder benutzt wird, trägt das genauso zum Wasser
sparen bei wie die direkte Regenwassernutzung.
Gerade bei der Bewässerung im Garten, wie
auch in der Landwirtschaft, sind Verfahren sinnvoll, die möglichst
wenig Wasser verdunsten lassen, damit es entweder von der Pflanze
aufgenommen wird oder wieder versickernd dem Grundwasser zu Gute
kommt. „Die aktuell verwendete „Sprengermethode“
erfüllt diese Anforderung nicht. Es ist daher notwendig andere
wassersparende Techniken für die Bewässerung zu entwickeln,
die kostengünstig produziert werden können. Diese können
dann auch in den Ländern, die unter Wassermangel leiden, eingesetzt
werden. Insbesondere Kleinbauernfamilien kann durch eine effiziente
und günstige Möglichkeit der Bewässerung geholfen
werden, bei der Regenwasser aufgefangen wird und dann mit möglichst
wenig Verdunstung den Pflanzen zukommt.“ so Dipl.-Phys. Harald
Gülzow, Mitglied im Vorstand vom Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU).
Dipl.-Phys. Harald Gülzow; Mitglied im Vorstand des BBU zuständig
für den Gewässerschutz
Kontakt:
Harald Gülzow Egmondstr.5 47608 Geldern
Tel. +49 (0) 2831 980281 Fax +49 (0) 2831 976526 Handy 0170 3856076
eMail: guelzow@bbu-bonn.de
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