BBU ruft zum Protest gegen weitere
Atommülltransporte nach Ahaus auf
(Bonn, Ahaus, 12.11.2009) Der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) mit Sitz in Bonn ruft zur Teilnahme an einer
Demonstration gegen weitere Atommülltransporte nach Ahaus auf.
Die Demonstration beginnt am Sonntag (15.11.) um 14.00 Uhr am Bahnhof
in Ahaus. Die Bezirksregierung in Münster hatte am Mittwoch
(11.11.) die Einlagerung weiteren Atommülls in das Ahauser
Atommüll“zwischen“lager genehmigt. Mit der Demonstration
wollen die Anti-Atomkraft-Initiativen im Münsterland gegen
diese Genehmigung und gegen möglicherweise schon bald drohende
Atommülltransporte protestieren.
In einer Stellungnahme kritisierte Udo Buchholz vom BBU-Vorstand:
„Das Genehmigungsverfahren zur Einlagerung weiteren Atommülls
in Ahaus erfolgte ohne jegliche Öffentlichkeitsbeteiligung.
Das ist nicht hinnehmbar!“
Der BBU, in dem zahlreiche Bürgerinitiativen und Umweltverbände
organisiert sind, fordert generell die sofortige Stilllegung aller
Atomanlagen. Auch die Bürgerinitiative „Kein Atommüll
in Ahaus“ gehört dem BBU an. Buchholz: „Die Atomindustrie
verursacht weltweit enorme Atommüllberge. Es ist inzwischen
allgemein bekannt, dass es keine sicheren Lagerstätten für
Atommüll gibt, mit dem Bau und Betrieb von sogenannten „Zwischenlagern“
soll lediglich eine Entsorgung vorgegaukelt werden. Die Bürgerinitiativen
im Münsterland und darüber hinaus setzen sich dafür
ein, dass kein weiterer Atommüll mehr produziert wird, weder
in Atomkraftwerken, noch in sonstigen Anlagen der Atomindustrie.
Und grundlegend muss der Uranabbau gestoppt werden, der mit massiven
Umweltbelastungen in Afrika, Australien und anderswo erfolgt.“
Kontakt zum BBU: 0228-214032, www. bbu-online.de
Kontakt zur Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“:
www.bi-ahaus.de
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Ergänzend eine Presseinformation von Anti-Atomkraft-Initiativen
im Münsterland:
BI „Kein Atommüll in Ahaus“
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
„Sektor A“ Gescher
AKU (Arbeitskreis Umwelt) Gronau
BI Umweltschutz Hamm
MEGA (Menschen gegen Atomanlagen) Waltrop
12. November 2009
Ahaus: „Bezirksregierung schadet Bevölkerung“
– Landesregierung soll Genehmigung zurücknehmen
Die BI „Kein Atommüll in Ahaus“ und die Anti-Atomkraft-Initiativen
im Münsterland und Ruhrgebiet verschärfen ihre Kritik
an der Bezirksregierung Münster. Mit der Genehmigung für
neue Atomtransporte nach Ahaus schadet die Bezirksregierung der
Bevölkerung in Ahaus und Umgebung. Noch 2007 hatte die Bezirksregierung
erklärt, sie nehme „die Ängste und Besorgnis der
Bürger sehr ernst“, doch in dem geheimen Genehmigungsverfahren
wurden die Unterlagen nicht öffentlich ausgelegt und niemand
konnte Einwände erheben. Das ist undemokratisch und unverantwortlich.
„Die Bezirksregierung Münster hat der Atomindustrie
einen Blankoscheck ausgestellt, jede Art von gefährlichem Problem-Atommüll
nach Ahaus zu bringen. Die Bezirksregierung hat einseitig nur die
Interessen der Atomindustrie berücksichtigt,“ kritisierte
Felix Ruwe, Sprecher der BI „Kein Atommüll in Ahaus“.
Deshalb fordern die Anti-Atomkraft-Initiativen die übergeordnete
Landesregierung in Düsseldorf auf, die Genehmigung umgehend
zurückzunehmen.
„Die Gefahren des Atommülls werden verharmlost. Hier
geht es nicht um verstrahltes Papier oder Putzlappen. Dafür
würde niemand ein dreijähriges Geheimverfahren anstrengen.
Hier geht es vor allem um brisanten Problem-Atommüll, der anscheinend
äußerst unbequem ist,“ so Ruwe weiter.
Kernforschungszentrum Jülich als Absender für Atommüll?
Sehr beunruhigt sind die Atomkraftgegner auch über Pressemeldungen
vom heutigen Tage, wonach „mehrmals in der Woche“ Atomtransporte
per LKW oder Bahn nach Ahaus rollen sollen. „Offensichtlich
sitzen mehrere Atomkraftwerksbetreiber mit ihrem Atommüll auf
heißen Kohlen und wollen den Strahlenmüll loswerden.
Im Fokus steht dabei das Kernforschungszentrum Jülich, wo nach
eigenen Angaben u. a. „aktivierte sperrige Abfälle“
lagern. Und Jülich will bekanntermaßen sein eigenes Zwischenlager
leer räumen,“ so Willi Hesters vom Aktionsbündnis
Münsterland gegen Atomanlagen.
15. November, 14 Uhr: Demonstration in Ahaus
Aus aktuellem Anlass wird die Demonstrationsroute für den
Sonntagsspaziergang am kommenden Sonntag, 15. November, verlängert.
Nach einer Auftaktkundgebung um 14 Uhr am Bahnhof in Ahaus geht
es durch die Innenstadt zum Rathaus, wo eine Zwischenkundgebung
stattfindet. Zum Abschluss geht es zum Bahnübergang Schorlemmerstraße,
wo die Atomtransporte per Bahn herrollen sollen. 1998 kam es dort
zu großen Schienenblockaden.
Am Samstag, 21. November, wird es in Köln zu einem landesweiten
Vernetzungstreffen kommen, wo es um Proteste gegen die geplanten
Ahaus-Transporte gehen wird, aber auch um die Urantransporte von
und zur Urananreicherungsanlage Gronau sowie um Strategien gegen
die atomfreundliche Politik der schwarz-gelben Bundes- und Landesregierung
insgesamt.
Weitere Infos: www.bi-ahaus.de, www.sofa-ms.de, www.kein-castor-nach-ahaus.de
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