Gemeinsame Pressemitteilung des Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) e. V. und des Aktionsbündnis Münsterland
gegen Atomanlagen
Nach dem schweren Güterzugunfall bei
Neubeckum:
Umweltschützer fordern das Verbot aller Atomtransporte!
Protestaktionen am 23. Januar in Duisburg und Jülich!
(06.01.10) Nach dem Güterzug-Unfall bei Neubeckum am Dienstag
(05.01.) geraten auch die Sonderzüge mit Uran und Atommüll
wieder verstärkt in das Kreuzfeuer der Kritik. Ein Achsenbruch
kann sich bei ei¬nem Güterzug mit Atommüll ebenso
ereignen wie auch das Entgleisen von Waggons. Das Aktions¬bündnis
Münsterland gegen Atomanlagen und der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz haben sich gemeinsam gegen alle Atomtransporte ausgesprochen.
Sie sehen in dem Zugunglück von Neubeckum eine dringende Warnung.
Hunderte Atomtransporte in den nächsten Jahren!
Zu den ab Anfang 2010 geplanten Atommülltransporten nach Ahaus
bestätigte aktuell am 29.12.2009 die Landesre¬gierung NRW,
es werde „mit der Annahme und Abgabe von maximal 1800 Gebinden
über einen Zeit¬raum von zehn Jahren gerechnet. (...) Nach
Angaben der Betreiber ist realistisch im Mittel von ca. zwei Transporten
pro Woche auszugehen."
„Diese Zahlen sind schockierend, denn sie bedeuten, dass
in Ahaus in den nächsten zehn Jahren ein ständiger Verkehr
mit Atommüll geplant ist - auf der Schiene und auf der Straße.
Das Ahauser Atom¬mülllager wird zu einer Drehscheibe für
Atommülltransporte umgewandelt. Dazu kommen noch die 152 Castoren
mit hochradioaktivem Atommüll, die ab 2011 aus Jülich
anrollen sollen“, so Felix Ruwe von der BI „Kein Atommüll
in Ahaus".
Ebenso rollen im Münsterland mehrfach im Jahr Uranhexafluoridtransporte
mit der Bahn z. B. von der Urananreicherungsanlage in Gronau nach
Frankreich – und umgekehrt. Uranhexafluorid (UF-6) ist radioaktiv
und reagiert mit Feuchtigkeit zu Flusssäure. Da die Anlage
in Gronau derzeit ausgebaut wird, sind vermehrte Urantransporte
von und nach Gronau vorprogrammiert. Udo Buchholz, Vorstandsmitglied
des BBU betont: „Hilfs- und Rettungskräfte wie Feuerwehren
und THW werden im Vorfeld nicht über heranrollende Sonderzüge
mit radioaktiven Frachten informiert. Bei einem schweren Bahnunglück,
wie jetzt bei Neubeckum, mit Freisetzungen von Radioaktivität
oder Flusssäure wären die Rettungskräfte nicht vorbereitet.
Eine erforderliche Evakuierung wäre nicht durchführbar“
„Die hochgefährlichen Atomtransporte jeglicher Art haben
weder auf der Schiene, noch auf der Straße, etwas zu suchen.
Sie gehören verboten – und das sofort“, so Willi
Hesters vom Aktionsbünd¬nis Münsterland gegen Atomanlagen,
in dem Bürgerinitiativen und engagierte Privatpersonen organi¬siert
sind.
Autobahnaktionstag am 23. Januar!
Um ihren Ausstiegsforderungen Nachdruck zu verleihen rufen das Aktionsbündnis
Münsterland gegen Atomanlagen und der BBU zu konkreten Aktionen
gegen die Atomindustrie und gegen Atomtransporte auf. So findet
am 23. Januar in NRW ein Autobahnaktionstag mit Stationen in Ahaus,
Duisburg und Jülich statt, mit dem gegen die zunächst
drohenden Atomtransporte von Duisburg und Jülich nach Ahaus
demonstriert werden soll. Weitere Informationen zum Ablauf des Aktionstages
und über die Gefahren der Atomenergie gibt es im Internet unter
www.kein-castor-nach-ahaus.de und unter www.bbu-online.de.
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