Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
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25 Jahre Harrisburg / BBU bezeichnet sogenannten Atomausstieg als "hochexplosive Mogelpackung"

25 Jahre nach der Katastrophe im Atomreaktor bei Harrisburg (USA) hat der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e. V. (BBU) seine Forderung nach der sofortigen Stillegung aller Atomanlagen bekräftigt. Der BBU bezeichnet den sogenannten Atomausstieg der rot-grünen Bundesregierung als hochexplosive Mogelpackung. Der Bevölkerung werde ein Atomausstieg vorgegaukelt, in der Realität laufen jedoch Atomkraftwerke, Uranfabriken und Kernforschungszentren weiter und bedrohen die Bevölkerung mit Dauerstrahlung und Unfallrisiken. 25 Jahre nach Harrisburg sei das Atommüllproblem weiterhin ungelöst und mit hochgefährlichen Atomtransporten wird der Atommüll von einem Ort zum anderen verschoben. Aktuelles Beispiel dafür ist nach Auffassung des BBU der geplante Atommüll-Transport vom sächsischen Rossendorf in das westfälische Castorlager in Ahaus.

Vor 25 Jahren, am 28. März 1979, ereignete sich in der Nähe von Harrisburg, der Hauptstadt Pennsylvanias, einer der schwersten Unfälle in der Geschichte der Atomindustrie. Es gab erhebliche Radioaktivitätsfreisetzungen. Als Folge verschiedener Ereignisse war fast die Hälfte des atomaren Reaktorkerns geschmolzen. Der Reaktor entging nur knapp einer totalen Kernschmelze. Wäre sie eingetreten, hätte der Reaktor Strahlung in der Größenordnung von Tschernobyl freigesetzt.

Der BBU weist darauf hin, daß die Harrisburg-Katastrophe mit dazu beigetragen hat, daß in der Bundesrepublik Deutschland viele Atomkraftwerke nicht gebaut wurden. BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz: "Harrisburg bewies der Bevölkerung, daß Atomanlagen nicht sicher betrieben werden können. An dieser Tatsache hat sich in 25 Jahren nichts geändert. Im Gegenteil: Tschernobyl hat verdeutlicht, das die nächste Katastrophe noch schlimmer sein kann. Wir müssen alles daran setzen, daß die laufenden Atomanlagen zum Schutz der Bevölkerung stillgelegt werden!"

Anläßlich des 25. Harrisburgjahrestages hat der BBU gemeinsam mit seiner Mitgliedsinitiative Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau in einem Offenen Brief an den nordrhein-westfälischen Energieminister Horstmann die sofortige Stillegung der bundesweit einzigen Urananreicherungsanlage (UAA) im westfälischen Gronau gefordert. Die UAA hat eine Schlüsselposition innerhalb der deutschen bzw. internationalen Atomindustrie. In Gronau wird Uran für den Einsatz in Atomkraftwerken vorbereitet. Zur Zeit läuft ein Genehmigungsverfahren zum massiven Ausbau der Anlage. BBU und AKU Gronau haben von Minister Horstmann den Abbruch des Verfahrens gefordert. Wie erst gestern bekannt wurde, hatte sich bereits Ende der letzten Woche erneut eine Panne in der UAA ereignet.

Nähere Informationen über die Arbeit des BBU und der in ihm organisierten Bürgerinitiativen gegen Atomanlagen gibt es im Internet unter www.bbu-online.de