Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
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BBU : Anti-Atom- und Energie-Initiativen rücken näher zusammen /
Umweltschützer lehnen Sonderwirtschaftszonen ab

Die im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V. zusammengeschlossenen Verbände, Initiativen und Aktionsgruppen beschlossen am Wochenende auf ihrer Mitgliederversammlung in Bonn ein künftig geschlosseneres und konzentrierteres Vorgehen in der Energiepolitik. Vertreter von Standortinitiativen gegen Atomanlagen, Braunkohle-Tagebau und Kraftwerksausbau sowie Initiativen für den Ausbau erneuerbarer Energien wollen ihre Aktivitäten in einem von der BBU-MV eingerichteten Arbeitskreis Energie politisch schlagkräftiger bündeln.

"Der sich dahinziehende und von der Bundesregierung nur halbherzig beschlossene nationale Atomausstieg mit der bestehenden europäischen Weiterführungsoption, die sich abzeichnende und maßgeblich durch umweltschädigende fossile Energieträger verursachte Klimakatastrophe und die fortgesetzten politischen, rechtlichen und ökonomischen Behinderungen des Ausbaues erneuerbarer Energien erfordern ein einheitliches energiepolitisches Konzept und künftig ein gemeinsames Auftreten der in diesen Fragen engagierten Bürgerinitiativen" erklärte Udo Buchholz vom gegen die Urananreicherungsanlage URENCO aktiven Arbeitskreis Umweltschutz Gronau.

Der Sozialwissenschaftler wurde neu in den zweiköpfigen geschäftsführenden BBU-Vorstand gewählt, dem der wiedergewählte Hamburger Diplom-Volkswirt Wolfgang Guhle weiterhin angehört. Guhle, der auch stellv. Vorsitzender des Umweltgutachterausschusses beim Bundesumweltministerium ist, wandte sich scharf gegen die Pläne zur Einrichtung von Sonderwirtschaftszonen in Ostdeutschland. "Dumpings im Sozial-, Umwelt- und Rechtsbereich schaffen noch nicht einmal mittelfristig wirtschaftliche Wettbewerbsvorteile, sie verhindern aber schon kurzfristig notwendige Innovationen und verbauen langfristig eine qualitative Ausgestaltung der Zukunft. Das werden die Bürgerinitiativen nicht mitmachen, hier ist auch ein stärker gesamtgesellschaftlich orientiertes Denken und Handeln von ihnen gefordert."

Zum Schatzmeister wurde der Dörverdener Karl-Jürgen Prull gewählt, Sprecher der neugegründeten BBU-AG "Innenraumschadstoffe und Gesundheit", die sich mit Wohngiften und Schadstoffbelastungen bei Kindern und in Schulen beschäftigt und in der die Interessengemeinschaft der Tonergeschädigten organisiert ist.

Der Arbeitsbereich Wasser, dem besonders durch die weltweiten Privatisierungstendenzen und Ressourcenprobleme eine wachsende Bedeutung zukommt, ist im erweiterten BBU-Vorstand durch den Freiburger Limnologen Dr. Arne Panesan (AK Wasser im BBU) neu vertreten.

Ebenfalls neu gewählt wurde die Praktikantin Daniela Krüger aus Siegburg, die den Bereich Jugend und Umwelt betreuen wird.

Wieder zurückgekehrt in den BBU-Vorstand ist der bayerische Verfassungsrichter und ehemalige Bundestagsabgeordnete Helmut Wilhelm (Amberg), der für Städtebau und Umweltrecht zuständig sein wird.

Wiedergewählt wurden Dr. Peter Schott, Diplom-Geopraph aus Berlin (Internationale Netzwerke für Umwelt), der Diplom-Ingenieur Manfred Beckmann aus Jesteburg (Betrieblicher Umweltschutz, Verkehr) , der Anti-Atomaktivist und "kritische Aktionär" Eduard Bernhard (Hanau) und der Energieexperte Wolfgang Kühr (Bonn).