Flüchtige organische Verbindungen
(VOC)
Flüchtige organische Verbindungen
- häufig auch als Lösemittel bezeichnet - sind keine einheitliche
Stoffgruppe. Es sind leichtflüchtige Verbindungen, die Fette
und nicht wasserlösliche Farben lösen können. Die
am häufigsten und in allen Bereichen verwendeten Lösemittel
sind fünfzig bis einhundert verschiedene Chemikalien aus unterschiedlichen
Stoffgruppen : den Alkanen , Alkoholen, Terpenen, Estern, Ketonen,
höheren Aldehyden, aromatischen Kohlenwasserstoffen , aliphatischen
Kohlenwasserstoffen ( Alkenen, Alkinen), Phthalaten, halogenierten
Kohlenwasserstoffen.
Neuerdings gibt es in Schulen gehäuft
gesundheitliche Schäden durch Glykolverbindungen.
Durch vielfältigen Einsatz ist eine
Exposition des Menschen gegenüber diesen Stoffen nahezu unvermeidbar.
So können Lösemittel in Innenräumen aus Lacken, Farben,
Klebern, Isoliermaterialien, Fußbodenbelägen, Kunststoffen
und Möbeln freigesetzt werden. Weitere Quellen in Gebäuden
sind Reinigungs- und Desinfektionsmittel (nach 2)
Für das toxikologisch wegen seiner
krebserzeugenden Wirkung besonders bedeutsame Benzol, kommt für
den Schulbereich, neben dem Eindringen verkehrbelasteter Außenluft
auch das Verdunsten aus Reinigungsmitteln (z.B. aus Flüssigbohnerwachs)
in Frage.
Das nervengiftige Toluol wird besonders
häufig als Lösemittel eingesetzt. Großflächige
Verklebungen ( z.B. von Teppichböden und anderen Fußbodenbelägen)
stellen häufig eine weitere Quelle für hohe Toluolkonzentrationen
in der Raumluft dar.
Für alle anderen leichtflüchtigen
organischen Verbindungen wie
Styrol, Terpene, Olefine
und Naphthene, Alkohole, Aldehyde, Ketone , Ester, halogenisierte
organische Verbindungen, stickstoff- und schwefelhaltige Verbindungen
kommen als Quellen in Schulgebäuden
u.a. Hartschaumprodukte, sogenannte "natürliche" Ausgasungen
aus Holzprodukten, sogenannte "natürliche" Lösemittel
aus Farben, Lacken, Holzpflegemitteln, Lösemittel in wasserverdünnbaren
Produkten, Reinigungs-, Pflege- und Desinfektionsmitteln , Lösemittel
aus konventionellen Farben und Lacken, Weichmacher in Kunststoffprodukten,
Presskorkprodukte, Oberflächenbeschichtungen, Abbeizer, Fleckentferner,
Toilettensteine, Mottenschutz- und andere Schädlingsbekämpfungsmittel
und mit Fungiziden behandeltes Holztragwerk und versiegelte Parkettfußböden
in Betracht. ( nach 1 ).
Mögliche gesundheitliche Folgen:
neben krebserzeugenden, schleimhautreizenden
und narkotisierenden Eigenschaften sind für mehrere der genannten
Lösemittel aufgrund von epidemiologischen Untersuchungen, kasuistischen
Beobachtungen am Menschen oder Tierexperimenten neurotoxische Wirkungen
(Wirkungen auf Gehirn und Nervensystem) bekannt, die u.a. Störungen
im psychomotorischen Bereich, Reizbarkeit, schnelle Ermüdbarkeit,
Konzentrationsstörungen, Lern- und Gedächtnisstörungen,
Interesselosigkeit und Verhaltensänderungen bewirken können.
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