OFFENER BRIEF
An das
Regierungs-Präsidium Darmstadt
Luisenplatz 2
64287 Darmstadt 31.07.2003
per Fax
Unsere Einwendungen und Ablehnung
zum Planfeststellungs-Verfahren zur Errichtung einer Wartungshalle
für den Airbus A380 am Flughafen Frankfurt/Main / Antrag der
Fraport AG, Frankfurt/Main
Sehr geehrte Herren!
Gegen den Antrag der Fraport AG, Frankfurt/Main
auf Errichtung einer riesigen Halle zur Wartung des neuen Großflugzeuges
Airbus A380 mit ca. 800 Passagieren am Rhein-Main-Flughafen in Frankfurt/Main,
erheben wir hiermit termingerechten, scharfen Protest und fordern
die Antrags-Ablehnung, sowie vorrangig die Durchführung eines
Raumordnungs-Verfahrens wegen der möglichen, großräumigen
Auswirkungen! Gleichzeitig beantragen wir weiter die geplante Flughafen-Erweiterung
in dieses Raumordnungs-Verfahren einzubeziehen.
Unsere Begründungen:
- Die Planungs-Unterlagen wurden in den meisten der betroffenen
Gemeinden und Städten nicht ausgelegt.
- Durch die Errichtung und den Betrieb der geplanten Wartungshalle
würde es nicht nur zu einem Waldverlust durch Bannwald-Rodung
außerhalb des Zaunes sondern auch zu einem verstärkten
Straßen-Verkehrs-Aufkommen durch zusätzliche KFZ-An-
und Abfahrten führen.
- Die Hallen-Errichtung würde unweigerlich zu einem erhöhten
Flug-Verkehr mit noch mehr Fluglärm und Flugzeug-Abgas-Immissionen
führen.
- Das Rhein-Main-Ballungsgebiet Hessen-Bayern, Rheinland-Pfalz
und speziell der Großraum Frankfurt und Umgebung sind bis
in den bayerischen Spessart (z.B. Land- und Stadtkreis Aschaffenburg),
siehe Luftwarteraum Frankfurt-Charly übermäßig
bzw. unzumutbar einer Tag und Nacht währenden Lärm-
und Abgas-Dusche ausgesetzt. Hieraus resultiert die Tatsache,
daß zahlreiche, besonders lärmgeplagte Kommunen, deshalb
Klage-Verfahren betreiben bzw. Beschwerden und Einwendungen erhoben
haben.
- Außerdem weisen wir besonders darauf hin, daß z.B.
die Stadt Hanau in unmittelbarer Nähe des bayerischen Landkreises
Aschaffenburg vor ca. 3 Jahren täglich von ca. 300 Flugzeugen
überflogen wurden und sich diese Anzahl heute um ca. das
Doppelte auf bis zu 700 Überfliegungen erhöht hat und
man in Fachkreisen bei Realisierung des Flughafen-Ausbaues mit
bis zu ca. 900 Überfliegungen täglich rechnet.
- Speziell im Land- bzw. Stadtkreis Aschaffenburg aber haben wir
seit Jahren temporär die höchsten d.h. gesundheitsgefährdenden
Ozon-Werte in Bayern von bis zu 180 Microgram und mehr und zusätzlich
gravierende Waldschäden bzw. Versäuerungen des Waldbodens
zu verzeichnen.
Wir bitten dringend im Interesse von Rhein-Main-Gebieten
und des überfälligen Umwelt- und Naturschutzes, um eine
antragsgemäße Bearbeitung bzw. Entscheidung und baldige
Nachricht.
Mit freundlichen Grüßen
Bund Naturschutz in Bayern e.V., Kreisgruppe Aschaffenburg
Karlheinz Wissel (2. Vors.)
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Kreisverband Aschaffenburg-Alzenau
gez. M. Bambeck
Bundesverb. Bürgerinitiativen Umweltschutz
(BBU) e.V.
Eduard Bernhard (Vorstandsmitglied)
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