BBU fordert Bundes- und Landesvorstände
von SPD und Grünen zum Einspruch gegen den Ausbau der Gronauer
Atomfabrik auf / Einspruchsfrist endet am 26. März
Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V.
hat die Bundesvorstände von SPD und Bündnis 90 / Die Grünen,
sowie deren Landesvorstände in Nordrhein-Westfalen, in einem
Offenen Brief aufgefordert, Einsprüche beim Düsseldorfer
Energieministerium gegen den Ausbau des Gronauer Atomkomplexes zu
erheben, sofern dies noch nicht geschehen sein sollte.
Die bundesweit einzige Urananreicherungsanlage in Gronau soll massiv
ausgebaut werden. Die Kapazität soll zur jährlichen Versorgung
von ca. 35 AKW erhöht werden, es soll u.a. ein "Zwischenlager"
für 60.000 Tonnen Uranoxid eingerichtet werden und die Freigabe
radioaktiver Stoffe soll erhöht werden.
In dem Schreiben an SPD und Grüne weist der BBU auf die zahlreichen
Gefahren hin, die mit dem Betrieb der Atomfabrik in Gronau sowie
mit den zahlreichen Urantransporten, quer durch das gesamte Bundesgebiet,
verbunden sind. Gleichzeitig erinnert der BBU an die Atomausstiegsbeschlüsse
der SPD und von Bündnis 90 / Die Grünen.
Unter Berufung auf das Düsseldorfer Energieministerium berichtet
der BBU, dass seit Inbetriebnahme der UAA Gronau in der Anlage 12
meldepflichtige Ereignisse stattgefunden haben. Radioaktiver Abfall,
der in Gronau angefallen ist, befindet sich in einem Lager vor Ort
in Gronau bzw. wurde nach Gorleben gebracht. Ebenfalls seit Inbetriebnahme
der UAA sind in Gronau rund 27.500 Tonne abgereichertes Uranhexafluorid
angefallen. 1.100 Tonne lagerten davon Ende Januar in Gronau, der
Rest wurde an Kunden bzw. zur Weiterverarbeitung nach Rußland
transportiert. Gerade die Urantransporte nach Rußland empören
den BBU in besonderem Maße. Während auf der einen Seite
ständig über den miserablen Zustand russischer Atomanlagen
geklagt wird, werden kaum vorstellbare Uranmengen zur Verarbeitung
nach Rußland gebracht. Auch hiergegen sollen nach Vorstellung
des BBU SPD und Grüne Einsprüche erheben.
Der BBU weist darauf hin, dass auch besorgte Privatpersonen bis
zum 26. März Einsprüche gegen die Gronauer Atompläne
erheben können. Beim BBU sind vorgedruckte Sammeleinsprüche
erhältlich. Nähere Informationen zur UAA sind bei BBU-Vorstandsmitglied
Udo Buchholz (Tel.: 02562 / 23125) und auf den Internetseiten der
BBU-Mitgliedsinitiativen Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau (www.aku-gronau.de)
und Robin Wood (www.robinwood.de)
erhältlich.
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