Erörterungstermin zum beantragten Ausbau der
Uranfabrik in Gronau beginnt am 8. Juli / Bürgerinitiativen
kritisieren den Veranstaltungsort
Am 8. Juli soll im westfälischen Legden (Kreis Borken) der
Erörterungstermin zum beantragten Ausbau der bundesweit einzigen
Urananreicherungsanlage (UAA) in Gronau (ebenfalls Kreis Borken)
beginnen. Das hat das Düsseldorfer Energieministerium als zuständige
Genehmigungsbehörde dem Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) e. V. mitgeteilt. Am Mittwoch soll die Amtliche
Bekanntmachung in örtlichen Zeitungen erfolgen.
In der Gronauer Uranfabrik wird Uran für den späteren
Einsatz in Atomkraftwerken vorbereitet. Trotz des sogenannten Atomausstiegsbeschlusses
der Bundesregierung wollen die Betreiber der Anlage die Kapazität
der Anlage massiv vergrößern. Außerdem soll in
Gronau ein sogenanntes Zwischenlager für rund 60.000 Tonnen
Uranoxid gebaut werden. Gegen diese Vorhaben hatten Bürgerinitiativen
und Umweltverbände mehr als 7000 Einsprüche gesammelt
und Ende März bei der Genehmigungsbehörde eingereicht.
Diese Einsprüche können jetzt bei dem Erörterungstermin
weiter begründet werden. In den zahlreichen Einsprüchen
wurden u. a. die Gefahren der Urananreicherung, die der damit verbundenen
Urantransporte und die unlösbare Atommüllentsorgung dargestellt.
Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V.
und seine Mitgliedsinitiative Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau kritisieren,
dass der Erörterungstermin zu kurzfristig angekündigt
wird und dass er nicht vor Ort in Gronau, sondern ca. 30 km entfernt
in Legden (bei Ahaus), stattfinden soll. Für BBU-Vorstandsmitglied
Udo Buchholz wird damit deutlich, dass die Genehmigungsbehörde
kein ernsthaftes Interesse an einer fairen Erörterung hat.
Er vermutet, dass die Genehmigung bereits beschlossene Sache ist
und dass der Erörterungstermin eine reine Alibiveranstaltung
sein wird. Dennoch rufen der BBU und der AKU Gronau zur Teilnahme
an der Erörterung auf, um während des Termins der rot-grünen
Landesregierung in Düsseldorf die grundsätzliche Ablehnung
der UAA und aller Atomanlagen zu verdeutlichen.
Nähere Informationen zur UAA Gronau sind beim AKU Gronau unter
Tel. 02562/23125 oder auf der Internetseite www.aku-gronau.de
erhältlich. Die Genehmigungsbehörde will ab Mittwoch unter
www.mvel.nrw.de Informationen
zum Ablauf des Erörterungstermins veröffentlichen.
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