Zu den anhaltenden Falschmeldungen über die Windenergie erklärt
Wolfgang Kühr, Energieexperte des BBU:
Kommunikation von Windenergie und Umweltschutz
in der Öffentlichkeit muß verbessert werden
Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) will
raus aus der Atomenergie und steht daher dem Ausbau der Windenergie
seit jeher positiv gegenüber. Ein herumgeeiere nach dem Motto
"Windkraft ja, aber nicht bei uns" mit vorgeschobenen
Naturschutzargumenten lehnen wir ab. Viele Mitglieder der Mitgliedsinitiativen
des BBU engagieren sich in der Windenergie. Ende 1997 organisierte
der BBU zusammen mit dem Bundesverband Windenergie (BWE) und anderen
Organisationen die "Aktion Rückenwind" zum Erhalt des Stromeinspeisungsgesetzes.
Am 26.04.2002, dem Tag als sich die Atomkatastrophe von Tschernobyl
zum 16ten Mal jährte, startete der BBU mit den "Energiewerken
Schönau" (EWS) eine "Stromwechselkampagne" hin
zu regenerativen Energien. Jedem, der ernsthaft die Wende zu einer
umweltfreundlichen und ressourcenschonenden Energiewirtschaft will,
muß dabei klar sein: Der Hauptanteil des Ausbaus mit regenerativen
Energieumwandlungstechnologien wird auf die Windenergie entfallen.
Natürlich können dabei reale und subjektive Beeinträchtigungen
von Natur und Umwelt auftreten. Die entstehenden Zielkonflikte können
nach Ansicht des BBU gelöst und müssen mit den Belastungen
aus der Nutzung von Atomenergie und Kohle abgewogen werden. Der
Ausbau der Nutzung regenerativer Energiequellen muß umwelt-
und naturverträglich gesteuert werden.
Die Errichtung von Anlagen zur Nutzung der Windenergie hat in den
letzten Jahren zu zahlreichen Konflikten geführt, von denen
viele, wenn nicht die meisten, vermeidbar gewesen wären, wenn
rechtzeitig eine umfassende Kommunikation zwischen Anlagenherstellern,
Anlagenbetreibern, Betroffenen, Medien, Genehmigungsbehörden
und den politischen Ebenen stattgefunden hätte. Die Betreiber
von Anlagen haben hier in den letzten Jahren allerdings eine Menge
dazugelernt. Die Irritationen der letzen Zeit, einschließlich
der Falschmeldungen über angebliche Subventionen der Windenergie,
hätten vermieden werden können, wenn mehr für die
Aufklärung getan würde
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