Offener Brief
An
Herrn Minister Dr. Axel Horstmann
Ministerium für Verkehr,
Energie und Landesplanung
des Landes Nordrhein-Westfalen
Haroldstr. 4
40213 Düsseldorf
07.01.05
Urananreicherungsanlage UAA Gronau
Sehr geehrter Herr Dr. Horstmann,
soeben haben wir folgende Information erhalten:
"Tokio (AFP) - IAEA-Chef Mohamed ElBaradei hat sich für ein
weltweites Moratorium für die Anreicherung von Uran und die
Wiederaufbereitung von Nuklearmaterial ausgesprochen. "Wir haben
eine ausreichende weltweite Kapazität der Anreicherung", sagte
der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde der japanischen
"Asahi Shimbun" (Freitagausgabe). Ein solches Moratorium könne
für einen Zeitraum von fünf Jahren gelten, bis ein internationaler
Vertrag ausgearbeit sei. Es sei wichtig, dass jedem Land Grenzen
gesetzt würden, einen vollständigen Nuklearkreislauf aufzubauen,
sagte ElBaradei. Dem IAEA-Chef zufolge soll der Vorschlag bei einer
internationalen Konferenz zum Atomwaffensperrvertrag im Mai in New
York diskutiert werden."
Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V.
sieht in dem Vorschlag von Herrn Mohamed ElBaradei einen ersten
Schritt in die richtige Richtung. Wie Sie sicherlich wissen, lehnt
der BBU generell jegliche Nutzung der Atomenergie ab, weltweit.
Der Vorschlag zum Anreicherungs-Moratorium muß auch Auswirkungen
auf die Urananreicherungsanlage in Gronau haben! Vor dem Hintergrund
des vorgeschlagenen Moratoriums kann und darf der beantragte Ausbau
der Urananreicherungsanlage in Gronau von Ihnen nicht genehmigt
werden. Wir fordern Sie auf, entsprechende Maßnahmen zum Verfahrensabbruch
zu unternehmen, und die Antragstellerin (Urenco), die IAEA, den
BBU und über die Medien die Öffentlichkeit, über
den Abbruch des Genehmigungsverfahrens zu informieren.
Mit freundlichen Grüßen
Udo Buchholz
Mitglied des Geschäftsführenden BBU-Vorstand
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