BBU und AKU
Gronau verurteilen NRW-Energieministerium wegen Genehmigung zum
Ausbau der Uranfabrik in Gronau
In schärfster Form verurteilen der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) e. V. und seine Mitgliedsinitiative, der Arbeitskreis
Umwelt (AKU) Gronau, das NRW-Energieministerium, das heute (14.2.)
die heftig umstrittene Genehmigung zum Ausbau der bundesweit einzigen
Urananreicherungsanlage (UAA) erteilt hat. Gegen die Ausbaupläne
wurden über 7000 Einsprüche erhoben und 2003 fand ein
mehrtägiger Erörterungstermin statt, bei dem zahllose
Argumente gegen den UAA Ausbau vorgetragen wurden.
Während weltweit die militärische Brisanz von Urananreicherungsanlagen
(UAA) immer mehr als bedrohlich erkannt wird, und dem Iran offen
wegen dessen UAA gedroht wird, wird im rot-grün regierten NRW
der Ausbau der UAA Gronau scheinbar locker-flockig genehmigt, so
als gäbe es keine Debatten über die Urananreicherung und
als gäbe es keinen Atomausstiegsbeschluss. Zukünftig sollen
noch mehr AKWs in aller Welt mit Gronauer Uran versorgt werden und
zukünftig sollen noch mehr Urantransporte nach Gronau und wieder
weg rollen, und dabei die Bevölkerung nicht nur in Deutschland
gefährden, sondern auch in den Niederlanden, in Frankreich,
Rußland und anderswo. Und zusätzlich soll jetzt eine
Halle für Atommüll neben der UAA gebaut werden.
Der BBU und der AKU Gronau sind darüber maßlos empört
und werfen der NRW-Landesregierung Scheinheiligkeit vor, so BBU-Vorstandsmitglied
Udo Buchholz (Gronau). Die Landesregierung hat zwar im Jahr 2004
gegen den Transport von Atommüll von Rossendorf nach Ahaus
oberflächlich Widerstand geleistet. Gleichzeitig hat sie den
Ausbau der UAA Gronau vorbereitet und bereits in 2004 zahllose Urantransporte
von und nach Gronau gebilligt. "Der halbseidene Protest der Landesregierung
gegen den Castor-Transport nach Ahaus erfolgte erst durch den Druck
der Bürgerinitiativen und war letztlich ein willkommenes Ablenkungsmanöver
von den Ausbauplänen in Gronau, die vom Land NRW massiv forciert
wurden."
Der Vorstand des BBU wird in den nächsten Tagen mit dem Arbeitskreis
Umwelt (AKU) Gronau, aber auch mit weiteren Initiativen und Verbänden,
das weitere Vorgehen gegen den Betrieb und Ausbau der UAA überlegen.
Nach Auffassung von Udo Buchholz war das Genehmigungsverfahren zum
Ausbau der UAA fehlerhaft und muß wiederholt werden. Der BBU
weist darauf hin, daß auch in den Niederlanden im Herbst 2004
der Ausbau der niederländischen UAA wegen eines Formfehlers
gerichtlich untersagt wurde. Buchholz: "Ein Stopp der UAA Gronau
erscheint derzeit unrealistisch, aber bei den Atomanlagen in Hanau
wurde auch das Wunder der Stilllegung vollbracht. Der Widerstand
gegen die UAA Gronau geht auf jeden Fall weiter, die Firma Urenco
und die mit ihr verbündete Landesregierung können sich
nicht zurücklehnen."
Nähere Informationen unter www.aku-gronau.de
oder telefonisch unter 02562-23125.
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