An das
Hessische Ministerium für Umwelt,
ländlichen Raum und Verbraucherschutz
Postfach 3109
65021 Wiesbaden
Bonn/Frankfurt, 23. März 2005
RWE-Atomkraftwerk Biblis A und B
Bitte um Information zu geplanten Maßnahmen zum Schutz vor
Terrorangriffen
Sehr geehrter Herr Staatsminister Dietzel,
im Juli des vergangenen Jahres meldete die Frankfurter Allgemeine
Zeitung, dass der Betreiber RWE einen Antrag bei Ihrem Hause eingereicht
hat, um zukünftig das AKW Biblis mit künstlichem Nebel
vor Terroranschläge aus der Luft zu schützen.
Wir bitten um Information, ob Ihr Haus ein förmliches Genehmigungsverfahren
eingeleitet hat, welchen Sachstand dieses Verfahren hat sowie ob
und wann eine Genehmigung voraussichtlich erteilt wird.
Darüber hinaus bitten wir um Information, wie Sie die grundsätzliche
Möglichkeit eines Schutzes des AKW Biblis vor terroristischen
Angriffen mit Flugzeugen bewerten und welche weiteren Maßnahmen
über eine Vernebelung hinaus Ihrer Auffassung nach zum Schutz
der Bevölkerung getroffen werden müssen.
Wir bitten weiter um Information, wie Sie den Vorschlag des Mitglieds
der Internationalen Länder-Kommission Kernkraft, Professor
Josef Eibl, veröffentlicht in der Welt am Sonntag vom 18.07.04,
beurteilen, Atomkraftwerke durch Beton-Schutzwälle und Stahlnetze
gegen einen Angriff durch entführte Passagierflugzeuge zu schützen.
Schließlich bitten wir um Ihre Beurteilung der Auffassung
des Präsidenten des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS),
Wolfram König, der die deutschen Stromkonzerne im Februar 2004
unter Bezugnahme auf Analysen der Gesellschaft für Reaktorsicherheit
(GRS) aufgefordert hat, fünf ältere Atomkraftwerke, darunter
das AKW Biblis A, "vorzeitig" vom Netz zu nehmen, da diese Reaktoren
keinen ausreichenden Schutz gegen Terrorangriffe mit Passagierflugzeugen
bieten würden.
Mit freundlichen Grüßen
BBU e.V.
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BUND Hessen e.V.
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(Eduard Bernhard, Vorstandsmitglied
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Michael Rothkegel, Geschäftsführer
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