Plutoniumbunker endgültig leer / Großer
Erfolg nach über 25 Jahren Kampf der Antiatombewegung
(30.12.05) Mit großer Zufriedenheit haben Eduard Bernhard
vom Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. (BBU)
und BUND-Hessen, sowie Elmar Diez von der lokalen Initiativgruppe
Umweltschutz Hanau (IUH) die Mitteilung des Bundesamts für
Strahlenschutz (BfS) zur Kenntnis genommen, dass der Plutoniumbunker
in Hanau nunmehr keinerlei radioaktive Lagerstoffe mehr beinhaltet.
"Diese Meldung betrachten wir als gute Nachricht zum Jahresabschluss
2005", stellen die beiden Vertreter der Umweltschutzorganisationen
fest. Das BFS habe damit seine Zusage eingehalten, den Bunker vor
2008 zu räumen.
Da die Staatliche Verwahrung von Kernbrennstoffen und sonstigen
radioaktiven Stoffen in Hanau ein endgültiges Ende gefunden
habe, könne der Bunker jetzt abgerissen oder - nach nötiger
Dekontamination - als lebendes Mahnmal einer anderen "friedlicheren"
Nutzung zugeführt werden.
Die Geschichte der Hanauer Nuklearbetriebe sei mit der endgültigen
Räumung des Bunkers in ihre vorletzte Etappe getreten; denn
nukleare Abfälle und Abbruchreste der Uran- und Plutoniumfabrikation
würden noch etliche Jahre bei der Firma Nuclear Cargo Service
(NCS) auf dem ehemaligen Nukleargelände lagern. Diese würde
erst nach Fertigstellung eines radioaktiven Endlagers aus Hanau
verschwinden.
Dennoch sei der notwendige Schritt des BfS für die Stadt Hanau
ein wichtiger Meilenstein, um sich von seiner Nukleargeschichte
verabschieden zu können. Der jahrelange Kampf der Antiatomkraftgegner
habe sich gelohnt, merken Bernhard und Diez an. Die Schließung
der Hanauer Brennelementfabriken könne als einer der wichtigsten
Erfolge der bundesdeutschen Antiatombewegung betrachtet werden,
da mit den Forschungs- und Produktionsanlagen in Hanau das "bundesdeutsche
Herz der Atomindustrie" tickte. Der über 25 Jahre andauernde
Widerstand vor Ort, die politische Unterstützung von grüner
Seite, die juristischen Auseinandersetzungen und nicht zuletzt die
Skandale mit Korruption und Verschiebung von Fässern mit radioaktiven
Abfällen durch die ansässige Transnuklear hätten
diesen Erfolg möglich gemacht, meinen beide Vertreter abschließend.
Für den BBU
Eduard Bernhard
für die IUH
Elmar Diez
|