BBU
gegen neue Urananreicherungsanlage in den USA / US-Botschaft soll
Anlagenbau unterbinden
(Bonn-Gronau-USA/ New Mexico,
28.06.06) Der
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V. lehnt
den Bau einer Urananreicherungsanlage des deutsch-britisch-niederländischen
Urenco-Konzerns in den USA ab. Urenco hatte zu Beginn der Woche
mitgeteilt, dass der Konzern die Genehmigung zum Bau einer Urananreicherungsanlage
in New Mexico erhalten habe. Am deutschen Zweig der Urenco, der
im westfälischen Gronau die einzige deutsche Urananreicherungsanlage
betreibt, sind die Energieversorgungsunternehmen RWE und E.ON
beteiligt. Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz und
seine Mitgliedsinitiative Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau lehnen
den Bau und Betrieb von Urananreicherungsanlagen generell ab,
da derartige Anlagen mit radioaktivem Uran arbeiten, den Betrieb
von Atomkraftwerken mit angereichertem Uran ermöglichen und weil
sie das Atommüllproblem weltweit verschärfen. So werden z. B.
jährlich enorme Uranrestmengen von Gronau nach Russland gebracht;
eine sichere Atommüllentsorgung ist nirgendwo in Sicht.
Weiterhin kritisieren der BBU und der AKU Gronau, dass beim Bau von Urananreicherungsanlagen
mit zweierlei Maß gemessen wird. Während die iranische Urananreicherung
weltweit auf Protest stößt, bleibt die Kritik der Staatengemeinschaft
aus, wenn z. B. jetzt Urenco in den USA eine weitere Urananreicherungsanklage
bauen will. Ebenso wie die Anlage im Iran soll die neue Urananreicherungsanlage
in den USA auch mit dem Zentrifugenverfahren arbeiten, das grundsätzlich
auch zur Produktion von atomwaffenfähigem Uran geeignet ist. Udo
Buchholz, Mitglied des Geschäftsführenden BBU-Vorstandes kündigte
an, dass der BBU gemeinsam mit dem AKU Gronau die US-Botschaft
in Deutschland auffordern wird, den Bau der Urenco-Urananreicherungsanlage
in den USA zu unterbinden.
Weitere Informationen zum Thema Urananreicherung erteilt der Arbeitskreis
Umwelt (AKU) Gronau unter Tel. 02562-23125.