BBU:
Morgen Proteste gegen Urantransport
Bürgerinitiativen fordern sofortige Stilllegung der Gronauer
Atomfabrik
(Gronau/Bonn 27.2.2007) Nach Informationen des Aktionsbündnis
Münsterland gegen Atomanlagen und des Bundesverbandes Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) e. V. wird auf dem Gelände der einzigen
deutschen Urananreicherungsanlage (UAA) im westfälischen Gronau
derzeit ein neuer Sonderzug mit abgereichertem Uranhexafluorid (UF6)
zusammengestellt, das bei der Urananreicherung massenhaft als Abfall
anfällt. Die Bürgerinitiativen vermuten, dass der Transport
am Mittwoch (28. Februar) am späten Nachmittag die Anlage verlassen
wird. Das Uran-Material soll wie bei früheren Transporten von
Gronau nach Russland gebracht werden. Dabei wird der Schienenweg
durch Nordrhein-Westfalen und Niedersachen (Gronau – Münster
– Bad Bentheim), und dann quer durch die Niederlande genutzt.
Ab Rotterdam erfolgt der Weitertransport mit einem Schiff. Kommt
UF6 mit Luftfeuchtigkeit in Verbindung bildet sich u. a. die tödliche
Flusssäure. In der Vergangenheit gab es wiederholt in der Bundesrepublik,
in den Niederlanden und in Russland Proteste gegen die hochgefährlichen
und sinnlosen Transporte.
Nach Angaben des BBU wird es morgen in verschiedenen Städten
entlang der Transportroute Protestaktionen geben. Bekannt sind bisher
folgende Mahnwachen und Orte: Vor der Urananreicherungsanlage in
Gronau um 17.30 Uhr, vor dem Bahnhof in Burgsteinfurt um 18.30 Uhr,
am Hauptbahnhof in Münster um 20.00 Uhr und am Bahnhof in Greven
um 20.45 Uhr.
Nach Auffassung der Bürgerinitiativen ist es absolut unverantwortlich
die Menschen in Russland mit dem Atommüll aus der Bundesrepublik
auf Jahrzehnte und Jahrhunderte hinaus zu gefährden. Zur Vermeidung
weiterer Transporte nach Russland fordern der BBU und örtliche
sowie regionale Bürgerinitiativen die sofortige Stilllegung
der Gronauer Uranfabrik. Udo Buchholz vom Geschäftsführenden
Vorstand des BBU: „In der Gronauer Atomfabrik wird Uran für
den späteren Einsatz in Atomkraftwerken vorbereitet. Sowohl
die Entsorgung der UAA Gronau als auch die der Atomkraftwerke ist
ungelöst. Wer angesichts dieser Tatsache den Weiterbetrieb
von Atomanlagen oder gar einen AKW-Neubau fordert, denkt nur an
den eigenen Profit oder hat den Ernst der Atommüllproblematik
nicht begriffen.“
Weitere Informationen über Urananreicherungsanlagen
und frühere Urantransporte gibt es im Internet z.B. unter http://www.bbu-online.de/Presse.htm,
aktuelle Informationen zum bevorstehenden Urantransport nach Russland
gibt es z. B. unter http://www.sofa-ms.de/home.html. Telefonische
Auskünfte gibt es beim Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau unter
02562-23125 und beim BBU unter 0228-214032.
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