Herrn
Landrat
Dr. U. Reuter
Landratsamt
Aschaffenburg
Per Fax
OFFENER BRIEF
Sailauf/Bonn/ 27.03.07
Beunruhigende Informationen/Aussagen über
Umweltbelastungen/Risiken in Sailauf Ldkrs. Aschaffenburg durch
Sailaufer Hartsteinwerk / Dringende amtliche Überprüfung
und Dokumentation notwendig
Sehr geehrter Herr Landrat Dr. Reuter,
wie Sie wissen bzw. das Landratsamt Aschaffenburg weiß, hat
es in den letzten Tagen zahlreiche Veröffentlichungen zu dem
Thema gegeben.
Dazu zählen u.a.:
1. Main-Echo v. 15.03.07 „Uran und Arsen im Sailaufer Bach“
2. Main-Echo v. 23.03.07 „Keiner weiß, was drin ist
– Damit der Betrieb weiter funktioniert“
3. Main-Echo v. 24.03.07 Leserbrief: „An ruhigen Schlaf ist
nicht zu denken“
4. Main-Echo v. 27.03.07 „Sailaufer SPD greift CSU-Räte
scharf an“
5. Main-Echo v. 27.03.07 „Attraktiver werden“
Obwohl wir wissen, dass es sich bei dem Hartsteinwerk Sailauf um
einen kleineren Betrieb handelt und die Umweltauswirkungen lokal
begrenzt sind, sind wir der Überzeugung, dass sich die zuständigen
Genehmigungs- und Aufsichtsbehörden dringend des komplexen
Falles annehmen müssen sowie eine detaillierte Überprüfung
und Dokumentation der vorausgegangenen und der laufenden Kontrollen
schnellstmöglich durchführen und veröffentlichen
sollten !
Aus den 5 Main-Echo-Artikeln haben wir folgenden Grobextrakt
erstellt:
1. Rissbildung in benachbarten Häusern durch laufende Sprengungen,
z.B. im ganzen Steinbachweg. (U.E. ist dies möglicherweise
strafrechtlich relevant (Sachbeschädigung). Angeblich hat das
Hartsteinwerk in einem Rechtsverfahren einen finanziellen Schadensersatz
geleistet. Ist dieser Fall dem Landratsamt bekannt und wenn ja,
was wurde hierzu unternommen ?
2. Warum wurde bzw. wird das Arsen- / Uran-Abwasser, das seit Jahren
in den Sailaufbach eingeleitet wird, nicht vor der Einleitung gefiltert
bzw. über ein Absatz-Becken geleitet ?
3. Wurde jemals – und wenn ja, von wem – untersucht,
ob es bei Vermischung von Arsen und Uran zu synergistischen Veränderungen
kommen kann und wenn ja, welche Auswirkungen wurden festgestellt
?
4. Von Anwohnern wird über die ständig starke Verstaubung
der Luft und der Landschaft durch Betrieb/LKW-Verkehr geklagt. Wurde
dieser Komplex behördlich jemals geprüft und wenn ja,
mit welchem Ergebnis ?
5. Angeblich hat das Hartsteinwerk Behördenauflagen abgelehnt.
Trifft das zu ? Wenn ja, mit welchen Konsequenzen.
6. Angeblich sind 28 m Abbautiefe genehmigt, aber bis zu 58 m abgebaut
worden. Gab es hiergegen Einsprüche ? Wenn ja, welche und von
wem.
7. Da die Gemeinde Sailauf an dem Hartsteinwerk finanziell beteiligt
sein soll (angeblich Grundstückseigentümer) stellt sich
u.E. auch die Frage, kann bei Rechtsverstößen, die durch
den Betrieb des Hartsteinwerkes verursacht wurden bzw. werden, die
Gemeinde mithaftbar gemacht werden ?
8. Wurde evtl. in Spezialfragen die Regierung von Unterfranken bzw.
das Landesamt für Umweltschutz kontaktiert ?
Sehr geehrter Herr Landrat Dr. Reuter,
wir wissen sehr wohl, dass der Problemfall „Sailaufer Hartsteinwerk“
ein Erbe von Ihrem Vorgänger ist. Wir hoffen sehr, dass Sie
sich für eine lückenlose Aufklärung, Abstellung der
Mängel und der Erstellung und Veröffentlichung einer Dokumentation
einsetzen werden.
Abschließend dürfen wir darauf hinweisen, dass durch
die ausführliche Berichterstattung des Main-Echos sogar eine
dpa-Meldung lief und das Bayerische Fernsehen vor Ort war.
Bitte lassen Sie uns eine Eingangsbestätigung zukommen.
Hierfür im Voraus besten Dank
Eduard Bernhard, Vorstandsmitglied
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