The fight
must go on !
Der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz trauert um sein langjähriges Vorstandsmitglied
Eduard Bernhard
(Bonn 30.04.07) Der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) e. V. trauert um sein langjähriges Vorstandsmitglied
Eduard Bernhard. Am 21. Jahrestag der Tschernobylkatastrophe (26.
April 2007) ist Eduard Bernhard im Alter von 80 Jahren für
uns überraschend gestorben. Er war über 20 Jahre in verschiedenen
Funktionen Mitglied des BBU-Vorstand, ist Mitglied des Geschäftsführenden
Vorstand gewesen, war energiepolitischer Sprecher des BBU und gehörte
bis zu seinem Tode aktiv dem Erweiterten BBU-Vorstand an. Eduard
Bernhards Tod reißt eine tiefe Lücke in die Reihen der
Aktiven im BBU.
Trotz seines Alters legte Eduard Bernhard die Hände
nie in den Schoß. Im Gegenteil: Noch im letzten Jahr ließ
er sich erneut in den Vorstand des Bundesverbandes Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) e.V. wählen und war dort schwerpunktmäßig
für den Widerstand gegen die Atomanlagen in Süddeutschland
zuständig. Zu seinen Tagesaufgaben gehörte das Auswerten
zahlreicher Zeitungen und auch noch in diesem Jahr reagierte er
im Namen des BBU auf Umweltskandale mit Protestschreiben und Pressemitteilungen.
Und so galt in der letzten Zeit sein unermüdlicher Protest
dem geplanten Kohlekraftwerk in der Nähe seines Wohnortes Kleinostheim
– schließlich war Eduard Bernhard auch Verfechter sanfter
Energietechnologien.
Zu den größten Erfolgen, die Eduard
Bernhard mit erwirkt hat, zählt die erfolgte Stillegung der
Atomanlagen im hessischen Hanau. Doch nicht nur dort hat Eduard
Bernhard den Widerstand gegen Atomanlagen unterstützt. Er nahm
im ganzen Bundesgebiet an Erörterungsterminen (u. a. Lingen,
Ahaus, Gronau, Mülheim-Kärlich) teil, hielt Reden bei
Demonstrationen, erstattete für den BBU zahlreiche Strafanzeigen
gegen Chemie- und Atomfirmen und war auch Ende der 80er Jahre in
der Nähe des Tschernobyl-Reaktors, um sich ein Bild von der
Katastrophe vor Ort zu machen.
Eduard Bernhards thematische Bandbreite war nahezu
unbegrenzt. Er setzte sich nicht nur gegen Atomanlagen und Atomtransporte
zur Wehr, sondern auch gegen Autobahnen, Gentechnik und Chemieanlagen.
Er war Mitglied der Störfall-Kommission des Bundes und trat
konsequent als kritischer Aktionär bei Hauptaktionärsversammlungen
von Energie- und Chemiekonzernen auf, um deren umweltfeindliches
Vorgehen öffentlich anzuprangern. Als kriegsversehrter des
Zweiten Weltkrieges war es Eduard Bernhard auch immer wieder wichtig,
die Stimme gegen Militarismus, Kriege und Gewalt zu erheben.
Eduard Bernhard ging es immer um die Sache; Verbandsegoismen
waren ihm fremd. So war er u.a. auch Mitglied der Schutzgemeinschaft
Deutscher Wald, des Bund Naturschutz (BN) in Bayern und des Dachverbandes
der kritischen Aktionäre. Außerdem war Eduard Bernhard
Ehrenmitglied des Arbeitskreises Umwelt (AKU) Gronau in NRW.
Eduard Bernhard war ein großer streitbarer
Geist für konsequenten Umweltschutz. Sein Motto in allen Lebenslagen
war:„The fight must go on!” (Der Kampf geht weiter!).
Dieses Motto bleibt auch nach seinem Tod gültig, ja es mahnt
als Aufruf weiter aktiv zu bleiben im Kampf gegen Umweltzerstörungen
jeglicher Art. Seiner Devise, auch in scheinbar aussichtlosen Situationen
nicht zu resignieren, sollte stets gefolgt werden. Angesichts der
Wunder der Natur und der Opfer von Tschernobyl sollte es für
alle, die Eduard Bernhard gekannt, respektiert, bewundert und geschätzt
haben, selbstverständlich sein, in seinem Sinne weiter aktiv
zu sein und sein Werk fortzusetzen: Mit umfangreicher Öffentlichkeitsarbeit,
bei Erörterungsterminen, bei Aktionen auf der Straße
und vor Atomanlagen. Stets sollte dabei auch seine Fairness nicht
vergessen werden, gegenüber Freunden und Feinden. Selbst seinen
Gegnern in der Chemie- und Atomindustrie hat er die Hand gereicht,
hat ihnen aber im selben Atemzug glasklar vor Augen geführt,
was er von ihrer Politik und von ihren Machenschaften hält.
Unser inniges Mitgefühl gehört den Angehörigen
von Eduard, und besonders seiner Frau Irmgard, die ihm Kraft und
Stärke gegeben hat. Gemeinsam mit Familie Bernhard trauern
wir um einen ganz besonderen Menschen, der bundesweit Achtung und
Anerkennung erfahren hat, und dessen Tod derzeit vielerorts bei
Bürgerinitiativen und Umweltverbänden Trauer und Bestürzung
auslöst.
The fight must go on!
Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung
findet am kommenden Montag (7. Mai) um 14.00 Uhr auf dem Friedhof
in Kleinostheim (bei Aschaffenburg / Bayern) statt.
Für den Vorstand des BBU e.V., Udo Buchholz
Für die Geschäftsstelle des BBU e.V., Christine Ellermann
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