Sonntag: Proteste vor zahlreichen Atomkraftwerken
und vor der Urananreicherungsanlage in Gronau
BBU: Kinderkrebs-Studie ernst nehmen – Atomanlagen sofort
stilllegen!
(Bonn / Hannover - Brokdorf, Brunsbüttel,
Esenhamm, Gronau, Gundremmingen, Krümmel, Neckarwestheim; 04.04.08):
Nach Angaben des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz
(BBU) e. V. werden am Sonntag (6. April) vor Atomkraftwerken und
auch vor der einzigen deutschen Urananreicherungsanlage (UAA) im
westfälischen Gronau Protestaktionen gegen die Nutzung der
Atomenergie stattfinden. Konkret werden die Bürgerinitiativen
vor Ort der Forderung nach der sofortigen Stilllegung aller Atomkraftwerke
und Atomanlagen Nachdruck verleihen.
Erhöhtes Kinderkrebsrisiko in Nähe von
Atomkraftwerken
Mit ihren dezentralen Aktionen reagieren die Bürgerinitiativen
an den Standorten von Atomanlagen gemeinsam auf die Tatsache, dass
das Risiko für Kinder unter 5 Jahren an Leukämie zu erkranken
zunimmt, je näher ihr Wohnort an einem Atomkraftwerk liegt.
Hierzu das Bundesamt für Strahlenschutz: „Das ist das
Ergebnis einer Untersuchung des Deutschen Kinderkrebsregisters in
Mainz, die im Auftrag des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS)
durchgeführt wurde. Im 5-km-Umkreis um die Reaktoren wurde
im Untersuchungszeitraum von 1980 bis 2003 festgestellt, dass 37
Kinder neu an Leukämie erkrankt sind. Im statistischen Durchschnitt
wären 17 Fälle zu erwarten gewesen. Etwa 20 Neuerkrankungen
sind also allein auf das Wohnen in diesem Umkreis zurückzuführen.“
(Quelle: http://www.bfs.de/de/bfs/druck/Ufoplan/4334_KIKK.html).
Die Ergebnisse der Studie sorgen seit Ende 2007
für begründete Unruhe und Besorgnis in der Bevölkerung,
besonders in der Nähe von Atomkraftwerken und Atomanlagen.
Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V.
fordert die Bundesregierung auf, die Ergebnisse der Studie, und
den Protest der Bevölkerung, ernst zu nehmen. Udo Buchholz
vom BBU-Vorstand: „Die Atomindustrie kann die Atomenergie
nicht als saubere Energie darstellen. Die radioaktiven Belastungen
fangen bereits beim Uranabbau an, die laufenden Atomanlagen gefährden
Kinder, aber auch Jugendliche und Erwachsene, und für den Atommüll
gibt es weltweit keine Entsorgungsmöglichkeit. Die Nutzung
von sogenannten Zwischenlagerhallen ist reine Augenwischerei und
soll vertuschen, dass eine wirklich sichere Atommüll-Lagerung
unmöglich ist.“
Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz
(BBU) e. V. fordert die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen.
Bei seiner Mitgliederversammlung, die der Verband ebenfalls am Sonntag
am Sitz des Atomkonzerns „E.ON Kernkraft GmbH“ in Hannover
durchführt, steht selbstverständlich auch der weitere
Widerstand gegen die Atomindustrie auf der Tagesordnung.
Die Protestorte am Sonntag im Detail:
Atomkraftwerk Brokdorf, 14.00 Uhr
Atomkraft Brunsbütel, 16.00 Uhr
Atomkraftwerk Esensham (Unterweser), Marktplatz Rodenkirchen, 16.00
Uhr
Atomkraftwerk Gundremmingen, Rathaus Gundremmingen, 16.00 Uhr
Atomkraftwerk Krümmel, 16.00 Uhr (incl. Protest gegen das Kernforschungszentrum
Geesthacht)
Atomkraftwerk Neckarwestheim, Bietigheim-Bissingen, Kronenplatz,
am "Kuhriosum" , 16.00
Urananreicherungsanlage (UAA) Gronau, 14.00 Uhr (Sonntagsspaziergang,
monatlich am ersten Sonntag im Monat)
Weitere Informationen zu den Aktionen, Kontaktadressen etc. gibt
es im Internet unter http://www.bbu-online.de/Termine/Termine.htm
oder telefonisch bei BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz (02562-23125).
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