Stellungnahme des Bundesverbandes Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) zur Mittwoch (06.02.08) beginnenden Wintertagung
des Deutschen Atomforum in Berlin
BBU hält weiterhin Widerstand gegen
gebetsmühlenartige Atom-Phantasien für erforderlich !
/ Donnerstag Demonstration in Berlin
(Bonn, 05.02.08) Vor dem Hintergrund der
Mittwoch in Berlin beginnenden Wintertagung der deutschen Atomindustrie
hat der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
e. V. die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen gefordert. Der
Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen und Umweltverbände
sieht in der Atomstromnutzung grundlegende Gefahren und Probleme,
die unlösbar sind. Udo Buchholz vom Geschäftsführenden
BBU-Vorstand betont, dass bereits beim Uranabbau die Verseuchung
großer Regionen und die Verstrahlung von Minenarbeitern und
Bevölkerung erfolgt: "Alleine in Niger, einem der führenden
Uran abbauenden Länder, liegen rund 45 Millionen Tonnen strahlendes
Uranabraumgestein ungeschützt unter freiem Himmel. Der Wüstenwind
verbreitet radioaktive Stäube in alle Himmelsrichtungen."
Weiterhin betont der BBU, dass der Betrieb von Atomkraftwerken und
Atomfabriken verschiedenster Art Radioaktivität frei setzt,
die die Gesundheit der Bevölkerung gefährdet. Und die
Entsorgung des Atommülls, der bei der Urananreicherung, in
Atomkraftwerken und anderenorts anfällt, ist nach wie vor unlösbar.
Fazit des BBU: Nur die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen trägt
dazu bei, dass die Atommüllberge in den Uran abbauenden Ländern,
an der Gronauer Urananreicherungsanlage, in den Atommülldeponien
an den Atomkraftwerken usw. nicht noch weiter wachsen.
Für den BBU und seine Mitglieder ist der Widerstand
gegen Atomanlagen und gegen Atomtransporte jeglicher Art weiterhin
wichtig und unerlässlich. Tschernobyl hat auf grausame Weise
gezeigt, welche Zerstörungskraft in der Atomenergie gebunden
ist. Es muss alles daran gesetzt werden, ein zweites Tschernobyl
in Brunsbüttel, Gundremmingen, Garching oder anderswo zu verhindern.
Das heißt für den BBU: Den atomaren Zukunftsphantasien,
die bei der Wintertagung der Atomindustrie gebetsmühlenartig
propagiert werden, muss mit Protesten entgegengetreten werden.
Die Demonstration am Donnerstag (07.02.) gegen
die Wintertagung des Deutschen Atomforum, zu der verschiedene Organisationen
aufrufen, zeigt, dass sich die Bevölkerung auch rund 22 Jahre
nach Tschernobyl nicht mit dem gefährlichen Weiterbetrieb von
Atomanlagen abgefunden hat. Gefordert wird: Wir brauchen eine neue
Energiepolitik, die den Klimaschutz berücksichtigt und gleichzeitig
ohne Atomstrom auskommt.
Der Protest gegen die Wintertagung ist ein Teil
eines großen Mosaiks. Weitere Protest-Elemente gegen das gesamte
Atomprogramm sind z. B. der Widerstand gegen den Forschungsreaktor
im bayrischen Garching, der Widerstand gegen Betrieb und Ausbau
der Urananreicherungsanlage in Gronau, der Widerstand gegen dezentrale
Atommüll-Lager, der Widerstand gegen weitere Atommülleinlagerungen
in Gorleben und im westfälischen Ahaus. Und zu diesem Mosaik
gehören auch die internationalen Proteste, z. B. in Russland
gegen den Uranmüllimport aus Deutschland. Überall wird
phantasievoll für ein Leben ohne Atomenergienutzung, ohne Uranabbau
und ohne Atomwaffen gekämpft.
Tschernobyl mahnt. Darum ruft der Bundesverband
Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) weiterhin zu Protesten
gegen den atomaren Wahnsinn auf. Der BBU begrüßt und
unterstützt die Demonstration am Donnerstag (07.02.) gegen
die Wintertagung des Deutschen Atomforum. Sie beginnt um 15.00 Uhr.
Startpunkt ist die Vattenfall-Zentrale, Chausseestr./Ecke Zinnowitzer
Str., Nähe Nordbahnhof. Ausführliche Informationen zur
Demonstration und über die Hintergründe gibt es im Internet
unter www.nixatom.de
Weiterhin ruft der BBU dazu auf, den Atomstrom-Unternehmen
den Rücken zu kehren und den Strom von Unternehmen zu beziehen,
die keinen Atomstrom produzieren. Nähere Informationen gibt
es hierzu im Internet unter http://www.bbu-online.de/EWS/EWS1.htm
und unter http://www.atomausstieg-selber-machen.de.
Telefonische Auskünfte gibt es in der BBU-Geschäftsstelle
unter 0228-214032.
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