BBU erhebt Einspruch gegen neu
geplante Reaktoren des AKW Temelin
(Bonn / Temelin, 20.10.2008) Der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) e. V. hat gegen den Ausbau des tschechischen
Atomkraftwerks Temelin Einspruch erhoben. In dem Einspruch, der
an das tschechische Umweltministerium gerichtet wurde, hat sich
der BBU gegen den geplanten Bau der Reaktorblöcke 3 und 4 des
tschechischen Atomkraftwerkes Temelin ausgesprochen. Gleichzeitig
hat der Verband die sofortige Stilllegung aller tschechischen Atomanlagen
gefordert. Grundsätzlich fordert der BBU die sofortige Stilllegung
aller Atomanlagen weltweit! BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz erklärt:
„Radioaktivität kennt keine Grenzen, unser Widerstand
auch nicht!“
Nach Auffassung des BBU können radioaktive Stoffe von Temelin
über den Luftweg auch bis in die Bundesrepublik gelangen –
in die Atemluft und in die Nahrung. Befürchtet werden Verseuchung
und Verstrahlung durch Leckagen, Störfälle und Erdbeben.
Die Reaktoren Temelin 3 und 4 würden die zusätzliche
Produktion und Lagerung von Atommüll verursachen und noch mehr
Uran- und Atommülltransporte erfordern. Das Risiko von Transportunfällen,
Flugzeugabstürzen und Anschlägen nimmt dadurch zu.
Der BBU betont, dass bereits im sogenannten Normalbetrieb der Reaktoren
Radioaktivität frei wird. In diesem Zusammenhang erinnert der
BBU an eine Studie des Bundesamtes für Strahlenschutz, in der
Ende 2007 vermehrt Leukämiefälle bei Kleinkindern in AKW-Nähe
dokumentiert wurden.
Radioaktivität (Strahlung und Partikel) und z. B. tritiumhaltige
Abwässer aus Temelin gefährden vor Ort und entfernt die
Landwirtschaft und das Grund- und Trinkwasser.
Der BBU hat dem tschechischen Umweltministerium auch mitgeteilt,
dass der Betrieb der Reaktoren Temelin 3 und 4 den lebensfeindlichen
Uranabbau vermehren würde und dass Atomenergie kein Beitrag
zur Bekämpfung der Klimakatastrophe ist. Und: Eine militärische
Nutzung von Atombrennstoff und Atommüll der Reaktoren in Temelin
kann grundsätzlich ebenso wenig ausgeschlossen werden wie Atomspionage.
Vor dem Hintergrund der skandalösen Vorfälle bei der
Atommüll-Lagerung in Deutschland weist der BBU auch darauf
hin, dass es nie ein Endlager geben wird, in dem der Atommüll,
der in den Reaktoren Temelin 3 und 4 anfallen würde, sicher
gelagert werden kann.
Nähere Informationen über die Arbeit des BBU gibt es
im Internet unter www.bbu-online.de und telefonisch unter 0228-214032.
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