Stellungnahme des BBU zur heute
beginnenden Wintertagung des Deutschen Atomforums:
(Berlin / Bonn, 04.02.2009)
Anlässlich der heute beginnenden Wintertagung des Deutschen
Atomforums in Berlin hat der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) seine Forderung nach der sofortigen Stilllegung
aller Atomanlagen bekräftigt. Stillzulegen sind neben den Atomkraftwerken
z. B. auch die Uranfabriken in Gronau und Lingen und auch die noch
immer laufenden Kernforschungszentren wie z. B. in Jülich.
Im BBU sind Anti-Atomkraft-Initiativen und Umweltorganisationen
organisiert.
BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz
erklärt: „Die Atomenergie ist und bleibt eine Risikotechnologie
ersten Grades. Bereits der Uranabbau produziert riesige, strahlende
Abraumhalden, Atomkraftwerke und Uranfabriken setzen ständig
Radioaktivität frei und weltweit ist das Atommüllproblem
ungelöst.“
Laufzeitverlängerungen für
Atomkraftwerke oder gar der Neubau von Atomkraftwerken werden vom
BBU generell abgelehnt und stoßen bei dem Verband auf schärfsten
Widerstand. Der Widerstand gegen Atomanlagen und gegen Atomtransporte
jeglicher Art ist wichtig und unerlässlich. Tschernobyl hat
auf grausame Weise gezeigt, welche Zerstörungskraft in der
Atomenergie gebunden ist. Es muss alles daran gesetzt werden, ein
zweites Tschernobyl in Brunsbüttel, Biblis, Brokdorf oder anderswo
zu verhindern. Buchholz: „Wir brauchen eine neue Energiepolitik,
die den Klimaschutz berücksichtigt und gleichzeitig ohne Atomstrom
auskommt.“
Der BBU weist darauf hin, dass am
heutigen Mittwoch um 17.00 Uhr eine Demonstration gegen die Wintertagung
des Atomforums beginnt. Startpunkt ist die Vattenfall-Zentrale,
Chausseestraße / Ecke Zinnowitzer Straße, Nähe
Nordbahnhof. Im Rahmen der Demonstration findet auch eine Umzingelung
des Hotel Maritim an der Friedrichstraße statt, dem Tagungshotel
des Atomforums.
Der Protest gegen die Wintertagung
ist ein Teil eines großen Mosaiks. Weitere Protest-Elemente
gegen das gesamte Atomprogramm sind z. B. der Widerstand gegen den
Forschungsreaktor im bayrischen Garching, der Widerstand gegen Betrieb
und Ausbau der Urananreicherungsanlage in Gronau, der Widerstand
gegen dezentrale Atommüll-Lager, der Widerstand gegen weitere
Atommülleinlagerungen in Gorleben und im westfälischen
Ahaus. Und zu diesem Mosaik gehören auch die internationalen
Proteste, z. B. in Russland, Frankreich und in den Niederlanden.
Überall wird phantasievoll für ein Leben ohne Atomenergienutzung,
ohne Uranabbau und ohne Atomwaffen gekämpft. Die Aktionen dienen
alle einem Ziel: Dem Sofortausstieg aus der sogenannten zivilen
und militärischen Atomkraftnutzung.
Informationen zu den Protesten gegen
die Wintertagung des Atomforums gibt es im Internet unter
http://www.atomforum-umzingeln.de/atom2/atomforum/home. Informationen
zur Arbeit des BBU gibt es unter http://www.bbu-online.de oder telefonisch
unter 0228-214032.
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