BI „Kein Atommüll in Ahaus“
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
BBU (Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz)
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
„Sektor A“ Gescher
AKU (Arbeitskreis Umwelt) Gronau
BI Umweltschutz Hamm
MEGA (Menschen gegen Atomanlagen) Waltrop
09. Dezember 2009
Ahaus: Atommüll aus Duisburg, Jülich
und Karlsruhe
– Erste Atommülltransporte „Anfang 2010“
Nach diversen Presseberichten der letzten Tage gehen die Bürgerinitiative
„Kein Atommüll in Ahaus“ und die Münsterländer
Anti-Atomkraft-Initiativen davon aus, dass aus den Atommüll-Konditionierungsanlagen
Duisburg-Wanheim und Karlsruhe Atommüll nach Ahaus rollen soll.
Beide Atomanlagen werden von der GNS (Gesellschaft für Nuklear-Service)
betrieben, die auch das Brennelement-Zwischenlager Ahaus federführend
betreibt. In einem Interview nannte GNS-Sprecher Michael Köbl
„Anfang 2010“ als wahrscheinlichen Termin für den
ersten Atommülltransport. Aus Duisburg werde dabei „ziemlich
sicher“ Atommüll nach Ahaus rollen. Die GNS ist eine
Tochterfirma der vier großen Energiekonzerne EON, RWE, EnBW
und Vattenfall.
Laut GNS seien aber auch Atommülltransporte aus dem Forschungszentrum
Jülich sowie aus der Konditionierungsanlage Karlsruhe möglich.
In Jülich betreibt die GNS einen Außenposten der Landessammelstelle
Niedersachsen, in Karlsruhe wird mittelradioaktiver Atommüll
aus dem Reaktorkern aufgrund der hohen Strahlenbelastung z. T. unter
Wasser in sog. Mosaik-Behälter verpackt. Weitere Absenderorte
für Atommüll nach Ahaus wollte die GNS nicht ausschließen.
„Langsam kommt etwas mehr Licht in die bisher strikt geheim
gehaltenen Atommüllpläne der GNS. Es ist erschreckend,
wie viel Atommüll hier von unterschiedlichsten Standorten nach
Ahaus kommen soll. Insbesondere das Ruhrgebiet und der Niederrhein
werden von den geplanten Atommülltransporten stark betroffen
– und dass, obwohl der Atommüll in Ahaus laut GNS nur
zehn Jahre lagern soll,“ kritisierte Felix Ruwe von der BI
„Kein Atommüll in Ahaus“.
„ Wir sind sehr empört, dass die Bezirksregierung Münster
als Genehmigungsbehörde sowie die Landesregierung in Düsseldorf
und das Bundesamt für Strahlenschutz als Atomaufsicht nicht
von sich aus die Öffentlichkeit über die Herkunftsorte
des Atommülls für Ahaus informieren. Hier ist der GNS
ein Blankoscheck ausgestellt worden, um den bundesdeutschen Atommüll
planlos für einige Jahre von Standort A nach Standort B zu
verschieben – mit einer sicheren Entsorgung des Atommülls
hat dies nichts zu tun, sondern belastet nur die Bevölkerung,“
so Willi Hesters vom Aktionsbündnis Münsterland gegen
Atomanlagen.
20. Dezember: Demonstration am Zwischenlager
Ahaus
Die Anti-Atomkraft-Initiativen rufen an den betroffenen Standorten
Duisburg, Jülich und Karlsruhe zu Protesten gegen die Atommülltransporte
nach Ahaus auf. „Wir haben bereits erste Kontakte geknüpft
und werden unseren Protest auch an den Abfahrtsorten deutlich machen,“
so Felix Ruwe.
Für den 20. Dezember ist um 14 Uhr eine Demonstration vor
dem Zwischenlager in Ahaus geplant. Neben den regionalen rufen unter
anderem die nordrhein-westfälischen sowie Anti-Atomkraft-Initiativen
aus Norddeutschland, die AG Schacht Konrad und der Bundesverband
Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) auf.
Weitere Infos: www.kein-castor-nach-ahaus.de, www.bi-ahaus.de,
www.sofa-ms.de
|