BBU gegen Wiederinbetriebnahme
des AKW Krümmel /
Jubiläum: 175. Anti-Atomkraft-Sonntagsspaziergang
in Ahaus
(Bonn, 20. Juni 2009) Der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) e. V. mit Sitz in Bonn lehnt die drohende Wiederinbetriebnahme
des norddeutschen Atomkraftwerks (AKW) Krümmel grundsätzlich
ab. Scharf kritisiert der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen
und Umweltverbände die Energiepolitik der Landesregierung von
Schleswig-Holstein. Deren Atomaufsichtsbehörde hatte dem Atomkonzern
Vattenfall gestern (19.6.) die Zustimmung zur Wiederinbetriebnahme
des AKW Krümmel erteilt. Nach Angaben von Vattenfall wird der
Wiederanfahrprozess umgehend gestartet. Nach Auffassung des BBU
muss jedoch die Gesundheit der Bevölkerung Vorrang vor Profitinteressen
haben.
AKW Krümmel nicht wieder anfahren
Das AKW Krümmel ist seit fast genau zwei Jahren aufgrund eines
Brandes und des dadurch verursachten Störfalls außer
Betrieb. Nach Einschätzung des BBU können weitere Störfälle
im AKW Krümmel nicht ausgeschlossen werden. Udo Buchholz, Vorstandsmitglied
des BBU, betont: „Kein Mensch weiß, wo der Atommüll,
der auch im AKW Krümmel anfällt, sicher und ewig gelagert
werden kann. Angesichts dieser Tatsache darf kein weiterer Atommüll
produziert werden, das AKW Krümmel darf nicht wieder hochgefahren
werden!“ Zudem weist der BBU auf die auffällig hohen
Leukämieraten bei Kindern im Bereich des AKW Krümmel hin.
„Außerdem“, so Buchholz, „fehlt ein umfassender
Versicherungsschutz. Nach dem Atomgesetz sind Schäden, die
von Atomkraftwerken ausgehen, nur zu einem Bruchteil abgedeckt.
Nach einem schweren Störfall bleibt die Bevölkerung auf
Ihren Schäden sitzen.“
Anti-Atomkraft-Initiativen wollen heute (Samstag, 20. Juni), ab
18.00 Uhr vor dem AKW Krümmel eine Mahnwache abhalten. Für
Freitag, 03.07., ist eine weitere Protestaktion, die Blockade des
AKW Krümmel, geplant, zu der auch Bauern aus dem Wendland erwartet
werden. Beginn der Protestaktion am 03. Juli ist um 14.00 Uhr. Mit
Traktoren und einer Menschenblockade soll das Haupttor des AKW Krümmel
´dichtgemacht´ werden. Weitere Informationen zu den
Aktionen gegen das AKW Krümmel gibt es im Internet: www.contratom.de/kruemmel.
Protest auch in Ahaus
Während an diesem Wochenende in Norddeutschland gegen das
AKW Krümmel protestiert wird, findet am Sonntag (21.6.) im
westfälischen Ahaus der monatliche Anti-Atomkraft-Sonntagsspaziergang
statt. Er beginnt um 14.00 Uhr am Rathaus in Ahaus. Der BBU weist
darauf hin, dass es sich um den 175. Ahauser Sonntagspaziergang
in Folge handelt. Die sonntäglichen Proteste finden in Ahaus
jeweils am 3. Sonntag im Monat statt. Nach Angaben der Bürgerinitiative
„Kein Atommüll in Ahaus“, einer Mitgliedsgruppe
des BBU, soll in dem Ahauser Atommüll-Lager, das bereits in
Betrieb ist, eine weitere „brisante Mischung aus radioaktiven
Abfällen eingelagert werden.“ Nähere Informationen
über die Situation in Ahaus gibt es im Internet unter http://www.bi-ahaus.de.
BBU für Stromwechsel und Sofortausstieg
Der BBU fordert generell den Sofortausstieg aus der Atomenergie.
Er ruft zur Teilnahme an Protesten der Anti-Atomkraft-Bewegung auf
und engagiert sich für den Stromwechsel – hin zu einem
Anbieter, der keinen Atomstrom anbietet und auch nicht mit der Atomindustrie
verflochten ist. Informationen zum Stromwechsel gibt es im Internet
unter http://www.bbu-online.de/EWS/EWS1.htm. Telefonische Auskünfte
erteilt der BBU unter 0228-214032.
Weitere Informationen über den BBU und seine Aktivitäten
gibt es im Internet unter
http://www.bbu-online.de
Telefonische Informationen: Udo Buchholz, BBU-Vorstandsmitglied,
02562/23125
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