Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz
16. April 2010
Gorleben-Enthüllungen haben Konsequenzen
für Zwischenlagerung:
Atomkraftgegner fordern Einlagerungsstopp für Ahaus
20. April, 11 Uhr: Landespressekonferenz in Düsseldorf
Nach den Enthüllungen von Greenpeace in Zusammenhang mit dem
politisch motivierten Auswahlverfahren für das geplante Endlager
Gorleben fordern Atomkraftgegner im Münsterland und bundesweit
einen sofortigen Einlagerungstopp für das Zwischenlager Ahaus
sowie eine grundlegende Neubewertung der Atommülllagerung und
des Betriebs von Atomanlagen insgesamt.
„Die Zwischenlagerung in Ahaus sowie der Betrieb der deutschen
Atomanlagen beruhen allein auf der Annahme, dass es eines Tages
ein sicheres Endlager geben wird. Doch nach den jüngsten Enthüllungen
über das skandalöse Auswahlverfahren für das Endlagerprojekt
Gorleben steht ein Bundesendlager für hochradioaktiven Atommüll
nur noch in den Sternen – für Ahaus kann dies nur bedeuten,
dass ab sofort kein Atommüll mehr eingelagert werden darf,
weil Ahaus ansonsten womöglich selbst zum Endlager wird. Außerdem
ist den bundesdeutschen Atomkraftwerken die Betriebsgenehmigung
zu entziehen, weil der Entsorgungsnachweis von vornherein nur auf
dem Papier stand,“ fordert Felix Ruwe von der Bürgerinitiative
„Kein Atommüll in Ahaus“.
„Die Endlagerung von Atommüll in Deutschland ist wie
ein Kartenhaus zusammengebrochen: Die ASSE ist extrem einsturzgefährdet,
das DDR-Endlager Morsleben ist undicht und soll verfüllt werden,
und der Schacht Konrad ist ebenfalls nur ein von Menschenhand geschaffenes
Bergwerk und damit langfristig untauglich. Anstatt jetzt die Zwischenlager
– wie z. B. Ahaus – skrupellos weiter mit neuem Atommüll
zu füllen, sollten die laufenden Atomanlagen sofort abgeschaltet
werden, damit nicht ständig neuer Atommüll produziert
wird,“ ergänzt Willi Hesters vom Aktionsbündnis
Münsterland gegen Atomanlagen.
24. April: landesweite Großdemonstration in Ahaus
In NRW rufen im Rahmen eines bundesweiten Anti-Atom-Protesttages
für den 24. April mehr als 135 Initiativen, Verbände und
Parteien aus allen gesellschaftlichen Schichten zu einer landesweiten
Großdemonstration in Ahaus auf. Aus mehr als 50 Orten in NRW
fahren Sonderbusse zur Demonstration, auch zwei Fahrraddemos sind
bereits geplant, aus mehreren Orten wollen Landwirte mit Traktoren
nach Ahaus kommen. Das ganze Wochenende über wird am Zwischenlager
Ahaus ein Anti-Atom-Camp eingerichtet. Es wird mit mehreren Tausend
Teilnehmern gerechnet.
„Wir werden ein klares Zeichen setzen: Gegen neue Atommülltransporte
nach Ahaus, für die sofortige Stilllegung der Urananreicherungsanlage
Gronau und der Atommüllkonditionierungsanlage in Duisburg und
für den sofortigen Atomausstieg. Täglich melden sich neue
Unterstützer bei uns. Der Atomausstieg wird für die nächste
Landesregierung in NRW eine wichtige Aufgabe,“ so Matthias
Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.
Bereits am 18. April findet um 14 Uhr der traditionelle Sonntagsspaziergang
am Zwischenlager Ahaus statt.
Weitere Infos: www.kein-castor-nach-ahaus.de, www.sofa-ms.de, www.urantransport.de
Das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen ist
ein regionales Netzwerk von Anti-Atomkraft-Initiativen und Einzelpersonen.
Beteiligt sind: BI „Kein Atommüll in Ahaus“, AKU
(Arbeitskreis Umwelt) Gronau, SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster,
„Sektor A“ Gescher, BI Umweltschutz Hamm, MEGA (Menschen
gegen Atomanlagen) Waltrop, Telgte-Links-Ab
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