BBU lehnt Gebührenforderung für Detailinfos über
Atomtransporte ab!
Ist Plutonium in den Atommüllcontainern aus Jülich?
Sonntag Mahnwache in Ahaus vor der Atommüll-Deponie
(Ahaus, Bonn, Düsseldorf, 22.07.10) Der Bundesverband
Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) mit Sitz in Bonn erwartet
von der Bezirksregierung in Münster umfassende und kostenlose
Informationen über den Atommülltransport, der am Mittwoch
das Atommüll-Lager in Ahaus erreicht hat. Die Forderung
von Auskunfts-Gebühren lehnt der BBU scharf ab.
Nachdem am Mittwoch zwei LKW mit Atommüll das Ahauser Atommüll-Lager
erreicht hatten, erkundigte sich der BBU am heutigen Donnerstag
in einer E-Mail über Details des Transportes bei der zuständigen
Bezirksregierung in Münster. Gefragt wurde nach der Herkunft
des Atommülls, nach dem Inhalt und nach der Zusammensetzung.
Als Antwort bekam der BBU von der Bezirksregierung eine allgemeine
Pressemitteilung vom Vortag, aus der heraus aber die Fragen des
BBU nicht beantwortet werden konnten. Außerdem wurde dem
bundesweit aktiven Umweltverband mitgeteilt:
„Sie können gern einen Antrag auf Akteneinsicht
nach dem Informationsfreiheitsgesetz stellen. Dieser ist kostenpflichtig.“
In einem Telefonat mit einer Pressesprecherin der Bezirksregierung
konnte der BBU immerhin in Erfahrung bringen, dass der Atommüll
von der Gesellschaft für Nuklearservice in Jülich nach
Ahaus verbracht worden war.
Der BBU ist weiterhin der Auffassung, dass alle verantwortlichen
Behörden die Bevölkerung, und somit auch interessierte
Umweltverbände, kostenlos und umfangreich über die Atomtransporte
aufzuklären haben. Udo Buchholz vom BBU-Vorstand: „Es
wäre ja zum Beispiel spannend zu erfahren, ob die Atommüllcontainer
Spuren des hochgefährlichen Plutonium’s enthalten. Die
Atommülltransporte nach Ahaus sind ein absolut brisantes Thema
in NRW, das sogar Einzug in den rot-grünen Koalitionsvertrag
gefunden hat. Da ist es ein Unding, dass die Münsteraner Bezirksregierung
Detailinformationen nicht veröffentlicht und dann auch noch
für Informationen Geld haben möchte.“
Der BBU fordert absolute Transparenz über die nuklearen Vorgänge
in NRW und ersucht die Landesregierung dringend, endlich öffentlich
zu erklären, wie der Fahrplan für den Atomausstieg in
NRW aussieht, und wie die Landesregierung weitere Atomtransporte
zwischen Rhein und Weser verhindern will.
Der BBU ruft zu weiteren Protesten gegen Atomanlagen und Atomtransporte,
nicht nur in NRW, auf. Der Verband weist auch darauf hin, dass
sich am Sonntag (25. Juli) um 14.00 Uhr Anti-Atomkraft-Initiativen
aus Ahaus und aus anderen Städten zu einer Mahnwache vor der
Ahauser Atommülldeponie treffen werden.
Weitere Informationen:
www.keincastornachahaus.de, www.bbu-online.de,
02562-23125 (BBU-AK Energie).
Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände
und Fördermitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz
in Bonn. Kontakt und Informationen: www.bbu-online.de, 0228-214032. Spendenkonto:
BBU, Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666. |