Urananreicherungsanlage Gronau:
Staatsanwaltschaft Münster soll eigene Ermittlungen fortsetzen
(Bonn, Gronau, 23.03.2010): Der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) kann nicht nachvollziehen, warum die Staatsanwaltschaft
in Münster plötzlich den Hauptschuldigen für den
Störfall mit Kontamination eines Arbeiters in der Gronauer
Urananreicherungsanlage, der sich im Januar ereignet hatte, in Schweden
vermutet. Der BBU kritisiert, dass offenbar folgende Fragen nicht
ausreichend gewürdigt wurden:
• Warum wurde der Inhalt des angeblich leeren Urancontainers
am Eingangstor der Urananreicherungsanlage in Gronau nicht geprüft
und gewogen?
• Warum wird in der Gronauer Urananreicherungsanlage ohne
Schutzanzüge gearbeitet?
• Warum gibt es offenbar nicht einmal die Vorschrift, dass
Mitarbeiter beim Umgang mit Uranhexafluorid Handschuhe und Mundschutz
tragen müssen?
Nach Auffassung des BBU kann dafür kein Mensch in Schweden
zur Verantwortung gezogen werden. Daher wäre es wichtig, dass
die Staatsanwaltschaft Münster ihre eigenen Ermittlungen hierzulande
fortsetzt. Unabhängig davon sollte natürlich in Schweden
ergänzend ermittelt werden, ob ein Urancontainer in Schweden
falsch deklariert worden war.
Grundsätzlich fordert der BBU gemeinsam mit den Anti-Atomkraft-Initiativen
in Gronau und im umliegenden Münsterland die sofortige Stilllegung
der Gronauer Urananreicherungsanlage. Gemeinsam rufen sie zur Teilnahme
an einem Ostermarsch zur Urananreicherungsanlage auf. Dieser beginnt
Ostersonntag (4.4.) um 13.00 Uhr in der Gronauer Innenstadt an der
ev. Stadtkirche (Döhrmannplatz).
Weitere Informationen gibt es beim BBU unter www.bbu-bonn.de und
telefonisch unter 0228-214032, bzw. beim Arbeitskreis Umwelt (AKU)
Gronau unter www.aku-gronau.de und telefonisch unter 02562-23125.
|