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Heute Demonstration „Für ein Leben ohne Urananreicherung“ in Gronau ab 12.00 Uhr

(Bonn, Gronau, 30.01.2010): Nachdem am 21. Januar 2010 ein Atomarbeiter in der Urananreicherungsanlage Gronau verstrahlt worden war, findet heute in Gronau eine Demonstration gegen die Urananreicherungsanlage und für die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen statt. Beginn ist um 12 Uhr am Gronauer Bahnhof. Im Rahmen der Demonstration wird es Redebeiträge von Umweltverbänden, Bürgerinitiativen und Gewerkschaften geben. Zur Teilnahme an der Demonstration rufen rund 40 Initiativen und Verbände auf, darunter auch der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU). Trotz der frostigen Witterung erwarten die Veranstalter eine gute Beteiligung.

Nähere Informationen über die Uranfabriken gibt es im Internet unter www.aku-gronau.de, sowie telefonisch unter 02562-23125. Informationen über die Arbeit des BBU gibt es im Internet unter www.bbu-online.de.


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Aufruf zur Teilnahme an einer Demonstration
„Für ein Leben ohne Urananreicherung!“
Samstag, 30. Januar 2010
Auftaktkundgebung: 12.00 Uhr am Gronauer Bahnhof
dann Demonstrationszug durch die Innenstadt mit Abschlusskundgebung


Am 21. Januar hat sich in der deutschen Urananreicherungsanlage (UAA) in Gronau der bisher schwerste Störfall ereignet. In der Anlage wurde das hochgefährliche Uranhexafluorid frei und Grenzwerte wurden möglicherweise überschritten. Dabei wurde ein Arbeiter verstrahlt. Vom Gronauer Krankenhaus gelangte er (obwohl es ihm angeblich gut ging nach Ochtrup, Münster und dann nach Jülich. In seinem Urin und Speichel wurde Uran nachgewie¬sen.

Der Urenco-Konzern, der die Anlage betreibt, und an dem auch RWE und E.ON beteiligt sind, schwieg zunächst und schiebt jetzt die Verantwortung Richtung Schweden ab. Von dort soll ein falsch deklarierter Urancontainer stammen, der ggf. den Störfall verursacht hat. Doch Schweden ist nicht für fehlende Eingangskontrollen bei Urenco verantwortlich! Es ist nicht bekannt, wie viel Uranhexafluorid in der Anlage frei wurde und welche Mengen evtl. in die Umgebung gelangt sind. Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Urenco.

Die Urananreicherungsanlage ist seit fast 25 Jahren in Betrieb. Immer wieder gab es Störfälle. Doch der Zwischenfall vom 21. Januar hat eine neue Qualität: Erstmals wurde ein Mensch verstrahlt. Wir fürchten: Beim nächsten Störfall könnte noch mehr pas¬sieren. Uranhexafluorid ist hochbrisant. Es ist radioaktiv und reagiert mit Feuchtigkeit zu Flusssäure.

Bei Freisetzungen aus der Anlage oder bei Transportunfällen müsste im Umkreis von vielen Kilometern evakuiert werden. Doch das wäre unmöglich! Schon jetzt wurde deutlich, dass bereits ein verseuchter Arbeiter Panik und Hilflosigkeit auslöst.

Es gibt nur eine Konsequenz: Die Urananreicherungsanlage darf nicht weiter ausgebaut werden – sie muss stillgelegt werden, und das lieber heute als morgen! Der nächste Unfall kann für uns der letzte sein! Entsprechendes gilt für alle Atomanlagen: Atomausstieg jetzt! In Hanau ist es gelungen, mehrere Atomanla¬gen zu stoppen. Es ist nicht unmöglich, auch die Gronauer Atomfabrik zu stoppen. Und wenn viele Mitbürgerinnen und Mitbürger mithelfen und demonstrieren, können wir es schaffen.

- Der Betrieb der Urananreicherungsanlagen muss gestoppt werden!
- Der Unfall muss lückenlos und öffentlich aufgeklärt werden!
- Das bereits genehmigte Uranmüll“zwischen“lager neben der Anreicherungsanlage darf nicht gebaut werden! Kein weiterer Atommüll nach Ahaus!
- Die Urantransporte quer durch Gronau und durch das Münsterland, durch NRW und zum Teil durch ganz Europa, sowie alle Atomtransporte, müssen gestoppt werden!

Wer sich Sorgen wegen der Urananreicherung macht, wer eine umweltverträgliche Energieversorgung wünscht, wer den großen Energiekonzernen nicht über den Weg traut und wer sich engagieren möchte, sollte unbedingt am Samstag an der Demo teilnehmen!

Veranstalter: Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau.

UnterstützerInnen: AKTIONSKONFERENZ NORDSEE e.V.; AKW-Nee-Gruppe Aachen; Anti-Atom-Bündnis Münster; Anti-Atom-Initiative Oberhausen; Bochumer Anti-Atomplenum; Bonner Bündnis für den Atomausstieg; Bund der Bürgerinitiativen mittlerer Neckar e.V. (BBMN); Bun¬desver¬band Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU); Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) NRW; BUND-Kreisgruppe Steinfurt; Bündnis 90 / Die Grü¬nen / GAL Münster; Bündnis 90 / Die Grünen KV Borken; BI „Kein Atommüll in Ahaus“; BI Umweltschutz Hamm; BI Umweltschutz Lüchow-Dan¬nenberg; contrAtom; Die Linke KV Borken, KV Münster + OV Gronau; DKP Kreis Borken; GAL Gronau & GAL-Fraktion im Rat der Stadt Gronau; JungdemokratInnen/Junge Linke NRW; Kaktus - Grüne Jugend Münster; Menschen gegen Atomanlagen (MEGA) Waltrop; Natur- und Umweltschutzverein Gro¬nau (NUG); Redaktion Graswurzelrevolution (Münster); Revolutionär Sozialistischer Bund / IV.Internationale (RSB); Sektor A“ Gescher; SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster; Südwestdeutsche Anti-Atom-Initiativen; Swedish Anti Nuclear Movement (FMKK); Telgte Links Ab; UWG Gronau & UWG-Fraktion im Rat der Stadt Gronau; ver.di-Bezirk Münsterland + OV Gronau + OV Ibbenbüren. (Stand: 29.01.2010)

Kontakt & Infos: AKU Gronau, c/o Siedlerweg 7, 48599 Gronau, 02562-23125, www.aku-gronau.de;
Weitere Infos: www.urantransport.de; www.kein-castor-nach-ahaus.de; www.sofa-ms.de.
Spendenkonto: AKU Gronau, Volksbank Gronau, BLZ: 401 640 24, Konto: 110 551 700; Stichwort: Störfall