Mit Lebensfreude gegen Atomkraft
Sonntag (3. Juli): Kundgebung, Straßenfest
und 300. Sonntagsspaziergang an der Gronauer Urananreicherungsanlage
(UAA)
(Berlin, Bonn, Düsseldorf, Gronau, 01.07.2011) In
der Bevölkerung stößt die nur zögerliche
Stilllegung der Atomkraftwerke und der offenbar endlose Weiterbetrieb
von Atomanlagen wie der Gronauer Urananreicherungsanlage und
der Brennelementefabrik in Lingen auf massive Kritik. Und im
weiteren Widerstand gegen die fortdauernde Nutzung der Atomenergie
rücken Umweltverbände, Bürgerinitiativen und Gewerkschaften
enger zusammen. Sonntag wird in Gronau gemeinsam
demonstriert.
Umweltverbände, Bürgerinitiativen und Gewerkschaften
enger zusammen.
In einem Pressegespräch haben heute Vertreter örtlicher
Bürgerinitiativen, des Bundes für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND), des Deutschen Gewerkschaft Bundes (DGB) und
des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) vor
der Urananreicherungsanlage in Gronau ihre Kritik am Weiterbetrieb
von bundesweit 9 Atomkraftwerken und zahlreicher Atomanlagen vorgetragen.
Außerdem stellten sie das Programm für eine Kundgebung
vor, die am Sonntag (3. Juli) vor der Urananreicherungsanlage durchgeführt
werden wird.
Eberhard Doths (DGB), Michael Harengerd (BUND) und Udo Buchholz
(BBU) betonten, dass mit dem Weiterbetrieb der AKW und Atomfabriken
zahlreiche Gefahren verbunden sind. Außerdem werden noch
erhebliche Mengen an Atommüll anfallen, für den es weit
und breit kein sicheres Endlager gibt. In Gronau soll neben der
Urananreicherungsanlage bald mit dem Bau eines Uranmüll-Hallen“zwischen“-Lagers
begonnen werden.Eberhard Doths erinnerte zudem daran, dass sich
bereits in den 70er Jahren Gewerkschafter bundesweit im Aktionskreis
Leben organisiert hatten, um der Atomindustrie die Stirn zu bieten.
Straßenfest und Kundgebung am Sonntag ab 13.00 Uhr
an der Urananreicherungsanlage
Am Sonntag (3. Juli) wird unter dem Motto „Jetzt am Ball
bleiben! Auch in Gronau! Sofortiger und endgültiger Atomausstieg!“ vor
der Urananreicherungsanlage (Röntgenstraße 4) von 13.00
bis 15.00 Uhr eine Kundgebung stattfinden. Über 50 Initiativen,
Verbände und Parteigliederungen rufen zur Teilnahme auf. Mit
Kundgebungsreden soll die Forderung nach der sofortigen Stilllegung
aller Atomanlagen bekräftigt werden. Gleichzeitig soll mit
einem Straßenfest die errungene Stilllegung erster Reaktoren
gefeiert werden. Auf dem Programm stehen dabei Kuchen und Getränke
der VolXküche, Informationsstände und eine Anti-Atomkraft-Tombola.
Für Kinder stehen Federballschläger zur Verfügung
und der Frisbeewurf kann geübt werden. Frisches Popcorn und
ein „Anti-Atomkraft-Hau-den-Lukas“ lassen Jahrmarkt-Atmosphäre
erwarten. Live-Musik gibt es vom Duo Contraviento aus Münster.
Gespielt wird lateinamerikanische Musik (http://www.contraviento.de).
Bei der Kundgebung sind folgende Redebeiträge vorgesehen:
- Udo Buchholz, Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau und BBU-Vorstandsmitglied
- Marita Wagner, ehemalige Klägerin gegen die UAA Gronau
(Verlesung eines Grußwortes aus den Reihen der russischen
Anti-Atomkraft-Bewegung)
- Benjamin Körner, Vorstands- und Präsidiumsmitglied
ver.di Bezirk Münsterland -Vorsitzender ver.di Jugend Münsterland
- Heiner Möllers, Aktionsbündnis Münsterland gegen
Atomanlagen und Vorstandsmitglied der Bürgerinitiative „Kein
Atommüll in Ahaus“
- Ein weiterer Beitrag kommt von der Gruppe SOFA aus Münster,
Initiative für den sofortigen Atomausstieg, die sich u.
a. gegen die Durchfahrt der gefährlichen Urantransporte
von und nach Gronau durch den Münsteraner Hauptbahnhof zur
Wehr setzt.
Organisatorische Hinweise
Aus einigen Orten wurden Sonderbusse angemeldet und die Bürgerinitiative „Kein
Atommüll in Ahaus“ trifft sich Sonntag um 10.30 Uhr
am Mahner in Ahaus zur gemeinsamen Radtour nach Gronau.
Die Veranstalter weisen darauf hin, dass der Kundgebungsort (Röntgenstraße)
am Sonntag von ca. 12.30 bis 16.00 Uhr aus Sicherheitsgründen
für den Durchgangsverkehr gesperrt wird. Für WC (Dixie)
ist vor Ort gesorgt. Parkmöglichkeiten gibt es an der Max-Planck-Straße,
an der Opelstraße und im Westbereich der Röntgenstraße.
Gronauerinnen und gronauer werden gebeten, soweit möglich,
dem dem Rad zum Straßenfest zu fahren. Ausführliche
Informationen zur Kundgebung (Anreise, UnterstützerInnen,
Programm usw.) gibt es im Internet unter www.aku-gronau.de.
Telefonische Auskünfte zu den Gefahren der Urananreicherungsanlage
gibt es unter 02562-23125.
Internationaler Protest
Die Urananreicherungsanlage in Gronau steht in der Bundesrepublik
am Anfang der atomaren Brennstoffspirale. Jahrelang wurde von Gronau
aus Uranmüll nach Russland transportiert. Um den internationalen
Protest gegen die Atomindustrie zu unterstreichen, wird es am Sonntag
auch im russischen Angarsk eine Anti-Atomkraft-Aktion geben. Auch
in das Atomzentrum von Angarsk wurde Gronauer Uranmüll geliefert.
Die Gegnerinnen und Gegner der Gronauer Urananreicherungsanlage
solidarisieren sich mit dem Protest in Angarsk
Es ist zu erwarten, dass am Sonntag traditionell auch wieder ein
UAA-Sonntagsspaziergang stattfinden wird. Diese Spaziergänge
finden seit Ende 1986 immer am ersten Sonntag im Monat statt. Nach
fortlaufender und ununterbrochener Zählung wäre der kommende
Sonntagsspaziergang der 300.
Weitere Informationen zur Atom- und Energiepolitik u. a. unter www.bbu-online.de, www.bund-nrw.de, www.urantransport.de |