Gronauer Urananreicherungsanlage wurde zwei Stunden blockiert
/ Internationale Proteste gegen die Uranindustrie
(Gronau, Bonn, Angarsk, Almelo, 04.07.2011) Anti-Atomkraft-Initiativen
haben heute am frühen Morgen für etwa zwei Stunden die
einzige deutsche Urananreicherungsanlage im westfälischen
Gronau blockiert. Mit der Protestaktion sollte der Forderung nach
der sofortigen Stilllegung der Anlage, sowie nach einem generellen
Verbot der Urananreicherung in aller Welt, Nachdruck verliehen
werden. In Urananreicherungsanlagen kann einerseits Uran für
den Einsatz in Atomkraftwerken vorbereitet werden, andererseits
kann in ihnen Uran für Atomwaffen produziert werden.
Die Urananreicherungsanlage in Gronau ist seit 1985 in Betrieb
und wurde in den letzten Jahren noch massiv ausgebaut. Neben der
Anlage befindet sich ein Freilager für Uranmüll und noch
in diesem Jahr soll mit dem Bau eines Hallen-Lagers für weiteren
Uranmüll begonnen werden. Somit würde unter der rot-grünen
Landesregierung in Düsseldorf in NRW eine weitere Atomanlage
entstehen. Da es kein Endlager für Atommüll gibt droht
dem Münsterland der ewige Verbleib des Uranmülls in Gronau.
Gegen den Betrieb und Ausbau der Gronauer Urananreicherungsanlage
haben am gestrigen Sonntag bereits drei- bis vierhundert Menschen
mit einer Kundgebung und einem Anti-Atomkraft-Straßenfest
vor der Anlage demonstriert. Zahlreiche AtomkraftgegnerInnen beteiligten
sich auch am 300. Sonntagsspaziergang rund um die Anlage. Diese
Sonntagsspaziergänge finden bereits seit Ende 1986 jeweils
am ersten Sonntag im Monat statt.
In deutsch-russischer Kooperation hat ebenfalls am gestrigen Sonntag
im russischen Angarsk eine Anti-Atomkraft-Demonstration stattgefunden,
an der sich 200 Personen beteiligt haben. Im Atomzentrum von Angarsk
wird seit Jahren Uranmüll gelagert, der aus der Gronauer Urananreicherungsanlage
stammt.
Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), der
sich auch gegen Uranabbau, Uranfabriken und Urantransporte zur
Wehr setzt, begrüßt die Aktionen. Gemeinsam mit niederländischen
Anti-Atomkraft-Initiativen wird sich der BBU zudem auch weiterhin
gegen den Betrieb und drohenden Ausbau der Urananreicherungsanlage
in Almelo (NL) zur Wehr setzen. Die gestrige Kundgebung und das
Straßenfest an der Gronauer Urananreicherungsanlage hatte
auch der BBU maßgeblich mit vorbereitet.
Weitere Informationen über Urananreicherungsanlagen und Urantransporte
gibt es im Internet u. a. unter www.aku-gronau.de und
unter www.urantransport.de.
Informationen über die Arbeit des BBU und zum Themenkomplex “Stromwechsel
und Ökostrom” gibt es unter www.bbu-online.de.
Mit Spenden den BBU unterstützen
Der BBU
ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen,
Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet
und hat seinen Sitz in Bonn. Der BBU engagiert sich u. a. für
für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg. Zur Finanzierung
seines Engagements bittet der BBU um Spenden aus den Reihen der
Bevölkerung. Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, BLZ 37050198,
Kontonummer: 19002666. Informationen über den BBU und seine
Aktivitäten gibt es im Internet unter www.bbu-online.de;
telefonisch unter 0228-214032. Der Arbeitskreis Energie des BBU
ist unter Tel. 02562-23125 erreichbar.
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