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Ergebnis der E.ON-Aktionärs-Hauptversammlung am 28.04.04 in Essen /
Fragen und Anträge von Eduard Bernhard, BBU-Vorstandsmitglied, Vorstandsmitglied des Bund Naturschutz KV Aschaffenburg, Kritischer Einzelaktionär

Auf dieser Hauptversammlung kam es aufgrund meiner schriftlichen und mündlichen Fragen und Anträgen u.a. zu folgenden Ergebnissen:

  1. Konventionelles E.ON-Großkraftwerk "Staudinger" in Gr.Krotzenburg/Hessen
  2. - Nahe bayerischer Landkreis Aschaffenburg -

    Die Blöcke 1-3 sind technisch und wirtschaftlich am Ende und sollen in absehbarer Zeit stillgelegt, d.h. abgerissen werden.

    Anstelle dieser soll bis 2012 ein neuer Kraftwerksblock gebaut werden.

    An der Planung, in Zukunft im E.ON-Kraftwerk/Gr.Krotzenburg mindestens ca. 65 000 jato Klärschlamm und ggf. noch mehr zu verbrennen, soll - obwohl die Umgebung beidseitig als lufthygienisch belastet ausgewiesen und der unmittelbar benachbarte bayerische Spessartwald zusätzlich gefährdet würde - trotz öffentlicher Proteste aus Hessen und Bayern festgehalten werden.

  3. Weihnachtsgeld für Ruheständler
  4. Ein vor ca. 6000 Aktionären erfolgter eindringlicher und ausführlicher Appell an den Aufsichtsratsvorsitzenden Ulrich Hartmann sowie an den Vorstandsvorsitzenden Dr. Wulf H. Bernotat, die Ablehnung des bis 2001 an Ruheständler des stillgelegten E.ON-Kraftwerkes (vormals Bayernwerk/ViAG) Aschaffenburg gezahlten jährlichen durchschnittlichen Weihnachtsgeldes von ca. 1000 € pro Person aufzugeben und weiter zu zahlen, blieb leider ohne Erfolg!

    Die ausführlichen Erinnerungs-Hinweise auf Riesen-Gewinne in Milliarden-Euro-Höhe, die u.a. für Firmen-Fremdkäufe im Ausland eingesetzt wurden, blieben ohne Wirkung.

    Auch der Verweis auf eine Bekanntmachung in "Die Welt"/Finanzen v. 16.04.04, wonach von den ca. 30 größten deutschen Unternehmen sich die Vorstands-Gesamtvergütung bei E.ON-Vorstands-mitgliedern von 2002 auf 2003 um 108,04% erhöhte, und man dann doch auch eine soziale Verpflichtung habe und Gerechtigkeit gegenüber den Aschaffenburger E.ON-Ruheständlern walten lassen könne, zeigte leider auch keine Wirkung.

    Nachdem (lt,Main-Echo v. 28.04.04) eine Klage von E.ON-Ruheständlern auf Weiterzahlung von Münchener Arbeitsrichtern abgelehnt wurde, soll bekanntlich nun eine erneute Klage gegen E.ON auf Weiterzahlung erfolgen.

  5. Betrieb und Schutz der Atomkraftwerke
  6. An dem Betrieb der Atomkraftwerke will E.ON trotz fehlendem Atommüll-Endlager festhalten, lehnt aber vorbeugend eigene Schutzmaßnahmen gegen eventuelle terroristische Flugzeugangriffe z.B. durch Vernebelungsmaßnahmen ab.

    Hierzu führte Herr Dr. Bernotat u.a. wörtlich aus:

    "Kernkraftwerke dürften nicht durch politische Maßnahmen belastet werden. Dies gelte u.a. auch für den Schutz der Kernkraftwerke vor terroristischen Anschlägen ..."

  7. Förderung umweltfreundlicher Technik mit Schaffung neuer Arbeitsplätze
  8. Auch ein Antrag auf Dividenden-Kürzung und Kürzungsbetrags-Verwendung für alternative Energien und Bau von umweltfreundlichen G.-u.-D.-Kraftwerken mit Möglichkeit der Schaffung neuer Arbeitsplätze blieb ohne Zustimmung

  9. Sicherheitsmaßnahmen
  10. Hinweise auf schwere Sicherheitsmängel in AKW Isar 1 (lt. GRS-Studie und Südd.Zeitung v. 28.04.04) sind für E.ON weder Anlass für eine baldige Stilllegung noch für spezielle zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen.

  11. Abschluss

Zum Abschluss seiner Vorstandsrede führte Vorstandsvorsitzender Dr. Wulf H. Bernotat u.a. aus

"... Deshalb bin ich davon überzeugt, dass wir unser Ziel, der führende Energie-Konzern der Welt zu werden, erreichen können. ...."

Mit freundlichem Gruß
Eduard Bernhard