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CDU-Vorsitzende Merkel verkennt Gefahren der Atomenergie / BBU und BUND Hessen fordern den sofortigen Ausstieg aus der Atomkraftnutzung

Laut "Bild am Sonntag" vom 6.6.2004 hat sich die CDU-Vorsitzende Merkel für eine fortgesetzte Nutzung der Atomenergie im Falle einer CDU-CSU-Regierung ausgesprochen.
Diese Äußerungen bzw. Regierungsabsichten sind nach Ansicht des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) und des hessischen Landesverbandes des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) unverantwortlich.
BBU und BUND kritisieren, dass sich Frau Merkel einseitig von der Atomlobby täuschen lässt und wichtige Fakten schlichtweg ignoriert.
1) Jederzeit besteht die Möglichkeit eines atomaren Supergaus in einem der 18 deutschen Atomkraftwerke, erinnert wird an die atomare Katastrophe in Tschernobyl.
2) Es besteht eine massive Sicherheitsgefährdung aller (davor nicht zu schützenden) Atomkraftwerke durch denkbare Terroranschläge.
3) Es ist kein sicheres Endlager für jahrzehntausende lang strahlenden hochradioaktiven Müll in Sicht.
4) Es gab und gibt serienweise Störfälle- und Betriebsvorfälle in deutschen Atomkraftwerken, besonders auch im hessischen RWE-AKW Biblis A und B.
5) Es gab reihenweise Skandalfälle in den ehemaligen Brennelementefabriken in Hanau, u.a. Explosion, Mitarbeiterverstrahlung, Uran-Pellets-Diebstahl, Radioaktivitätsfreisetzungen. Die langjährige Tätigkeit der Hanauer Staatsanwaltschaft dokumentiert das dauerhafte Versagen der Atomfirmen-Betreiber und der hessischen Überwachungsbehörden.
6) Das RWE-AKW Mühlheim-Kärlich wird nach Klage dauerhaft stillgelegt, weil es anders gebaut als genehmigt wurde.
7) Auf einem Internisten-Kongress in Wiesbaden erfolgte kürzlich die Aussage, dass es in Deutschland keinen ausreichenden bzw. wirksamen Katastrophenschutz gibt. Im Falle einer konventionellen bzw. atomaren Katastrophe mit Tausenden von Verletzten, Schwerverletzten bzw. radioaktiv verstrahlten Personen stehen nicht genügend Krankenhaus- bzw. spezielle Behandlungsbetten zur Verfügung.
BBU und BUND fragen, wie es Frau Merkel aufgrund dieser Fakten verantworten kann, den AKW-Betreibern RWE, E-on, En-BW, Vattenfall und SIEMENS blindes Vertrauen zu schenken mit dem Versprechen, dass nach einer Regierungsübernahme die deutschen Atomkraftwerke solange betrieben werden könnten, wie diese es wollten.
Eduard Bernhard, energiepolitischer Sprecher des BBU, und Michael Rothkegel, Geschäftsführer des BUND Hessen, appellieren an Frau Merkel: "Akzeptieren Sie endlich den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie und unterstützen Sie den verstärkten Einstieg zu mehr Energieeinsparung, zum Ausbau der alternativen Energien, wie Wind, Solar, Wasser und Biomasse, mit Schaffung Tausender neuer Arbeitsplätze."

Mit freundlichen Grüßen

BBU e.V.

BUND Hessen e.V.

Eduard Bernhard, Vorstandsmitglied

Michael Rothkegel, Geschäftsführer