Umweltorganisationen begrüßen Plutonium-Räumung
des SIEMENS-Bunker in Hanau-Wolfgang, bekräftigen Forderung
nach sofortiger Stillegung aller Atomanlagen und werden weiterhin
Widerstand gegen Wiederaufarbeitung unterstützen
BBU, IUH und BN Aschaffenburg begrüßen die heute vom
BMU Bonn und BfS, Salzgitter bekanntgegebene Planung, die im Hanauer
SIEMENS-Bunker lagernden und unbestrahlten 205 Brüterelemente
mit einem Plutoniumgehalt von 1,8 t bis 2005 zu entfernen.
Damit würde hier ein riesiges atomares Bedrohungspotential
mit ca. 1,8 t Plutonium - dies ist die größte Plutoniummenge
an einem Ort - aus dem Rhein-Main-Ballungszentrum mit einer Millionen-Bevölkerung
der Bundesländer Hessen, Bayern, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg
abtransportiert.
Die Verbringung des SNR-Kerns (205 Brennelemente mit ca. 35 % PU)
nach La Hague und zur Umarbeitung in MOX-Brennelemente für
LWR-Reaktoren ist eine Lösung, die die RWE-Power AG längst
hätte liefern können. Wertvolle Zeit ist inzwischen verstrichen,
in der man über eine endlagerfähige Form der Brüterelemente
hätte nachdenken können. Jetzt da die Zeit drängt
- 2005 ist die Räumung des Bunkers fällig - bleibt dies
wohl der einzig gangbare Weg. Es wird politisch kaum durchsetzbar
sein, da die RWE-Power AG nur an eine kommerzielle Lösung denkt,
zu fordern, noch Gelder (wohl Bundesmittel) in Forschung und Entwicklung
einer möglichen Endlagerung von unbestrahlten plutoniumhaltigen
Brennelementen zu stecken.
Daher folgende Einschätzung:
- Wir begrüßen es, dass endlich nach Störfällen
und Pannen ca. 1,8 t Plutonium aus Hanau verschwinden. Damit wird
der Weg freigemacht für die Beseitigung der nuklearen Altlasten
der Siemens AG und seiner unrühmlichen Vorgänger (Alkem,
RBU und Nukem).
- Die in Hanau dann noch lagernden 4 Kerne von stillgelegten Siemens-Unterrichtsreaktoren
sollten ebenfalls umgehend abtransportiert werden.
- Wir erachten es für besser, wenn das Plutonium nicht wieder
in den Brennstoffkreislauf zurückgeführt würde,
da dies dem Ausstiegsgedanken eher gerecht werden würde.
Ein weiterer Verbleib in Hanau ist jedoch nicht zu vertreten.
Somit ist die jetzt vorgesehene Lösung (La Hague) ein möglicher
Weg, allerdings nicht die von uns gewünschte Lösung.
- Eine militärische Nutzung in Frankreich muss auf alle Fälle
verhindert werden.
Als Konsequenz aus dieser Geschichte bleibt nur der Gedanke, dass
die Atomindustrie und ihre Nutzer viel früher dazu gezwungen
werden müssen, rechtzeitig gangbare Lösungen für
Abarbeitung ihrer Altlasten zu erbringen, da ansonsten - wie im
Fall Hanau - nur Notlösungen am Ende herauskommen. Letztlich
kann nur die sofortige Stillegung aller Atomanlagen zur Verringerung
des Atommüllproblems führen !
Mit freundlichen Grüßen
BBU e.V.
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BN KG Aschaffenburg
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IUH
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Eduard Bernhard, (Vorstandsmitglied)
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Eduard Bernhard
(1. Vorsitzender)
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Elmar Diez
(Sprecher)
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