BBU-Vorstandsmitglied und kritischer Einzelaktionär
Eduard Bernhard stellt Antrag auf Nichtentlastung von Vorstand und
Aufsichtsrat auf der HV der RWE AG am Donnerstag, 06.06.02, 10 h
00 in Essen-Grugahalle
Eduard BERNHARD (Kritischer
Einzelaktionär und Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) e.V., BUND KG Aschaffenburg und Dachverband der
Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre)
An RWE AG
Hauptverwaltung
45131 Essen
Kleinostheim, 24.04.02
Ordentliche Aktionärs-Hauptversammlung am
Donnerstag, 06. Juni 2002, 10 h 00 in Essen- Grugahalle / Gegenanträge
Sehr verehrte Damen und sehr geehrte Herren!
Vorab stelle ich den Antrag zur Geschäftsordnung während
der gesamten Hauptversammlung
- die volle Öffentlichkeit, d.h., Fernsehen, Rundfunk
und Bildfotografen zuzulassen
sowie
- ein Wortprotokoll zu führen, wie es bei einigen anderen
Industrie-Unternehmen schon praktiziert wurde. (Z.B.: EVU EnBW
AG und Hoechst AG)
Begründung:
RWE hat nichts zu verbergen und verbessert damit seine
Öffentlichkeitsarbeit und das Aktionärs-Klima. Aktionäre,
die damit nicht einverstanden sind, können dieses vorab
(bei Anmeldung zur Redner-Liste) einbringen. Ansonsten hat
somit jeder Aktionär auf Antrag die Möglichkeit,
aus dem Wortprotokoll seine Fragen/Anträge sowie die
Antworten des Vorstandes/Aufsichtsrates als Auszug nach der
Hauptversammlung zugesandt zu bekommen.
Ich stelle hiermit folgende Gegen-Anträge:
Zu Top 2 Verwendung des Bilanzgewinns
Statt Ausschüttung einer Dividende von 1,00 € je Stückaktie,
Kürzung um 0,25 €, so daß 0,75 € Dividende gezahlt werden.
Der Kürzungsbetrag sollte verwandt werden zum massiven Einstieg
in die Fertigung/Produktion von Energie-Spar-Techniken und alternativen
Energien wie Wind, Sonne (Photovoltaik), Biomasse, Methangase sowie
Kraft-Wärme-Kopplung mit bis zu 80 % Energie-Ausbeute. Dies
wird durch das "Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer-Energien"
finanziell besonders gefördert und damit könnte auch eine
erhebliche Anzahl neuer Arbeitsplätze geschaffen werden.
Laut Bundesumweltministerium sind durch den Bau von Wind-Kraftwerken
in den letzten Jahren mit ca. 9.000 Megawatt ca. 70.000 neue Arbeitsplätze
geschaffen worden.
Zu TOP 3 Entlastung der Mitglieder des Vorstands und der
Geschäftsleitung
Nicht-Entlastung wegen
- Weiterbetrieb von Atomkraftwerken trotz Atom-Katastrophe Tschernobyl
(der 16. Jahrestag war am 26.04.02) mit über 100.000 Toten
und ca. 250.000 Strahlenopfer, Fast-Katastrophe Harrisburg (USA),
fehlendem Atommüll-Endlager und verstärkten Katastrophen-Gefahren
nach Flugzeuganschlag vom 11.09.02 in den USA.
mangelnder Informationen:
- über jahrzehntelange Asbestverseuchung von Kraftwerksmitarbeitern
in über 20 Kraftwerken, z.T. mit Todesfällen. Angeblich
soll hierzu ein Untersuchungs-/Versorgeprogramm stattfinden, speziell
über Langzeitauswirkungen (lt. Der Spiegel v. 30.07.01).
- zum Spenden/Bestechung/Korruptionsfall "Müllverbrennungs-Anlagen
in NRW" / 50 % Beteiligungsfirma Trieneken Was ermittelten RWE-Wirtschaftsprüfer
?
- über Zeitpunkt/Abruch/Kosten des AKW-Mülheim-Kärlich
und Brennelementefabrik NUKEM, Hanau/Alzenau
- über evtl. Atomstromfremdkäufe
- über fehlende RWE-Bemühungen für Überflugverbot
AKW-Biblis wegen geplanter Frankfurter Flughafenerweiterung
Zu TOP 4 Entlastung der Mitglieder des Aufsichtsrates
Beantragt wird Nicht-Entlastung wegen
mangelnder Kontrolle der Aktivitäten des Vorstandes z.B.
- Unterzeichnung des AKW-Energie-Konsens Abkommens mit Laufzeiten
bis ca. 2021, anstatt Sofort-Ausstieg und somit Aufrechterhaltung
der Gefahr einer jederzeit möglichen Atomkatastrophe, speziell
in "Störfall anfälligen" AKW-Biblis A + B
fehlender Informationen
- über Stand der Forderungen von Zwangsarbeitern sowie bereits
erfolgter Entschädigungszahlungen
- Umfang und Art der von ehemaliger NUKEM-Tochter Trans-Nuklear,
Hanau (Hauptgesellschafter RWE / Degussa) verursachten Atommüll-Mengen,
die nach "Bearbeitung bei der CEN/SCK in Mol /Belgien vorschriftswidrig
mit belgischem Atommüll vermischt wurden sowie derzeitigem
Lagerungsort und vorgesehenem Endlager
- über Globalisierungs-Kritiken, z.B. von ATTAC
- über evtl. Schadensersatzversicherung für Vorstandsmitglieder
Auf der Hauptversammlung werde ich anwesend sein und meine Gegen-Anträge,
Anträge und evtl. Fragen stellen.
Ich beantrage meine Gegen-Anträge allen Aktionären rechtzeitig
schriftlich mitzuteilen - gemäß Aktiengesetz -, damit
diese ggf. entsprechend abstimmen können.
Mit freundlichem Gruß
Eduard Bernhard
Für Rückfragen: Eduard Bernhard, Tel.: 06027 /
8404, Fax: 06027 / 99184
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