Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
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Offener Brief

An
Herrn Dr. Edmund Stoiber
Bayerischer Ministerpräsident
Staatskanzlei
München

Per Fax

Bonn, Aschaffenburg, München, 29.01.02

Aschaffenburger Fachschule mißt Belastung durch Funkwellen in Baden-Württemberg (s. Main-Echo v. 29.01.02) / Unser Appell an Sie auf gleiche Aktion in Bayern

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Dr. Stoiber,

wie aus obengenannter Anlage zu ersehen, hat die Landesregierung/Umweltministerium Baden-Württemberg die Aschaffenburger Fachhochschule beauftragt, in Baden-Württemberg an ca. 1.000 Punkten Messungen von Funkwellen - speziell bei Rundfunk, terrestrischen Fernsehdiensten und vor allem Mobilfunk-Betreibern - in den nächsten 9 Monaten vorzunehmen !

Angeblich soll ein ähnliches Meßprogramm vom Bayerischen Landesamt für Umweltschutz an 400 Punkten in Wohngebieten gestartet worden sein.

Wir halten dieses bayerische Meßprogramm mit ca. 400 Meß-Punkten für Bayern gegenüber Baden-Württemberg für zu klein und damit nicht genügend repräsentativ. Denn Bayern hat u. W. mehr Einwohner, größeren Flächenumfang und mehr Gewerbe/Industrie-Volumen und wie öffentlich bekannt wurde entsprechend mehr Bürgerinitiativen gegen Mobilfunk als Baden-Württemberg.

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Dr. Stoiber,

wir appellieren deshalb dringend an Sie als Bayerischen Ministerpräsidenten und Landesvater, sich dafür einzusetzen, daß ein mindestens gleich großer Untersuchungs-Auftrag wie in Baden-Württemberg schnellstmöglich durch die Bayerische Staatsregierung - evtl. an die Fachhochschule Aschaffenburg, weil fachlich besonders geeignet - erteilt wird und die Öffentlichkeit bzw. die Bevölkerung laufend und detailliert über die Meßergebnisse und deren Bewertung Informationen erhält.

Abschließend dürfen wir, sehr geehrter Herr Ministerpräsident Dr. Stoiber, Sie darauf hinweisen, daß ja im Rahmen der geplanten UMTS(universal mobile telecommunication system)-Einführung u. W. allein in Bayern in den nächsten Monaten ca. 12.000 UMTS-Anlagen installiert werden sollen. Das aber wird u. E. mit größter Wahrscheinlichkeit zu weiteren evtl. verstärkten Bürger- und Kommunen-Protesten an den geplanten neuen Standorten führen, weshalb vorherigen Messungen besonderes Gewicht zukommen könnte.

In der Hoffnung, keine Fehlbitte getan zu haben und eine baldige - hoffentlich positive Nachricht zu erhalten - verbleiben wir

Hochachtungsvoll

BBU e.V.

BN KG Aschaffenburg

 

gez. K.H. Wissel

(Eduard Bernhard, Vorstand)

(Stellvertr. Vorsitzender)