Stilllegung
statt Ausbau der niederländischen Urananreicherungsanlage (UAA) in
Almelo
Bis
Anfang August 2007: Neue Einspruchskampagne gegen Uranfabrik in Almelo
/ NL:
Der
Urenco-Konzern betreibt u. a. in Almelo und Gronau Urananreicherungsanlagen.
In ihnen wird Uran für den Einsatz in Atomkraftwerken vorbereitet.
Die Anlagen sind mit Radioaktivität, Atommüll und Urantransporten
verbunden. Die Anlagen sind nicht gegen Flugzeugabstürze gesichert.
Grundsätzlich ist die Technik der Urananreicherung auch zur Produktion
von Uranbomben nutzbar. Gegen den Ausbau der UAA Almelo können im
Moment weitere Einsprüche erhoben werden.
Zu Beginn
des Jahres 2003 hatten die Betreiber der niederländischen Urananreicherungsanlage
(UAA) in Almelo die Genehmigung erhalten, ihre Kapazität von bisher
genehmigten 2500 Tonnen Urantrennarbeit pro Jahr auf 2800t UTA/a zu erhöhen.
(Zum Vergleich: Bei der Gronauer Urananreicherungsanlage sind rund 1800t
UTA/a in Betrieb, genehmigt ist seit Mitte Februar 2005 der Ausbau auf
4500t UTA/a).
Im Juli
2003 wurde bekannt, dass der Ausbau in Almelo weiter forciert werden soll:
Im August 2003 erfolgte die Auslegung weiterer Pläne zum Ausbau auf
3500t UTA/a. Gegen diese Pläne erhob der BBU Einspruch und sammelte
auch weitere Einwendungen. Dennoch wurde der Ausbau genehmigt. Allerdings
reichte der niederländische Naturschutzverband Milieudefensie Klage
ein und gewann!! Ende 2004 wurde die Genehmigung zum Ausbau der UAA Almelo
gerichtlich aufgehoben. Begründung: Die Bevölkerung im Nachbarschaftsbereich
der Anlage war nicht ausreichend über die Ausbaupläne informiert
worden - dies wäre aber nach dem niederländischem Umweltrecht
erforderlich gewesen.
Die Aufhebung
der Ausbaugenehmigung war ein herber Schlag für die Betreiber der
UAA Almelo. Doch sie geben keine Ruhe und wollen ihren internationalen
Marktanteil weiter ausbauen. Im Februar 2005 begann eine erneute Öffentlichkeitsbeteiligung
zum Ausbau der UAA Almelo - erneut wurden beiderseits der Grenze Einsprüche
gegen den Genehmigungsentwurf erhoben, auch wieder vom BBU. Für den
Sommer 2005 wurde die endgültige Genehmigung befürchtet. Doch
wieder kam es anders: Die niederländische Anti-Atomkraftbewegung
erwirkte erneut einen Teilerfolg!
Aufgrund
der Einwendungen von Anfang 2005 hat das niederländische Umweltministerium
festgestellt, "dass die zum Antrag gehörende Dokumentation über
die von Urenco zu verursachende Lärmbelastung Mängel aufwies.
Um das Verfahren fortsetzen zu können, mußten diese Mängel
zunächst behoben werden." (Auszug aus der amtlichen Bekanntmachung
des niederländischen Umweltministeriums am 12.7.05 in den Gronauer
Nachrichten).
Aktuell
hat das niederländische Umweltministerium jetzt einen neuen Genehmigungsentwurf
veröffentlicht. Gegen den Entwurf können bis zum 08. August
2007 Einsprüche eingereicht werden.
Zu richten
sind diese an:
Ministerie van VROM
Directoraat-Generaal Milieubeheer
Directie SAS/IPC 645 / Ontwerpvergunning Urenco 4500 ton
Postbus 30945
NL 2500 GX Den Haag
In der Bundesrepublik ist der Genehmigungsentwurf im Rathaus in Gronau
und bei der Kreisverwaltung in Nordhorn (Landkreis Grafschaft Bentheim)
einzusehen.
Der Arbeitskreis
Umwelt (AKU) Gronau (eine BBU-Mitglieds-Initiative), der auch in der Vergangenheit
wiederholt gegen die UAA Almelo aktiv wurde, hat mit dem Bundesverband
Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V., einen neuen Sammeleinspruch
verfasst. Es sollen auch in Deutschland möglichst viele Einsprüche
gegen die Almeloer Ausbaupläne gesammelt werden. Die Sammlung der
Einsprüche sollte von möglichst vielen Personen und Initiativen
im gesamten Bundesgebiet unterstützt werden, um den politischen Druck
zu steigern und um die fundierte Arbeit der niederländischen UAA-GegnerInnen
zu unterstützen. Sinnvoll ist auch das Erheben eigener Einsprüche.
Nähere
Informationen sind unter Tel. 02562/23125 (Udo Buchholz, BBU-Vorstandsmitglied)
erhältlich. Es können Einspruchslisten bestellt werden, allerdings
drängt die Zeit. Näheres zum Rücksendeverfahren steht auf
den Sammellisten.
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