CCS-Anhörung in Berlin: Bürgerinitiativen demonstrieren
gegen drohende CO2-Endlagerung / BBU kritisiert knappe Redezeit
bei der Anhörung
(Bonn / Berlin, 27.08.2010) Der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) hat sich heute in Berlin bei einer Anhörung
im Bundeswirtschaftsministerium grundsätzlich gegen die sogenannten "CCS-Technolgien" ausgesprochen,
mit denen Kohlendioxid (CO2) in verschiedenen Regionen unterirdisch
endgelagert werden soll. Der BBU lehnt gemeinsam mit seinen örtlichen
Anti-CCS-Initiativen einen zur Diskussion stehenden „Entwurf
eines Gesetzes zur Demonstration und Anwendung von Technologien
zur Abscheidung, zum Transport und zur dauerhaften Speicherung
von Kohlendioxid (Carbon Capture and Storage, CCS)“ ab. Der
bundesweite Umweltverband mit Sitz in Bonn und die ihm angeschlossenen
Bürgerinitiativen fordern alternativ die Einführung eines
Gesetzes, das festlegt, dass keine Kohlendioxid-Speicherung auf
dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschlands zugelassen wird. Damit
soll Deutschland eine Position einnehmen, die als Vorbild für
andere Staaten dienen kann und soll.
Der Chemiker Professor Dr. Jürgen Rochlitz hat bei der heutigen
Anhörung die Gefahren der geplanten CO2-Endlagerung für
die Bevölkerung und für die Umwelt zusammenfassend dargestellt.
Rochlitz hat bei der Anhörung den Eindruck gewonnen, dass
die ganze Veranstaltung, zu der rund 100 Verbände eingeladen
waren, von den Umwelt- und Wirtschaftsministerien nicht ausreichend
vorbereitet worden ist: "Es fiel deutlich auf, dass wir CCS-Kritiker
weniger Redezeiten bekamen, als unkritische Teilnehmer der Anhörung.“
Bei der Anhörung hatte Rochlitz die drohende CO2-Endlagerung
mit einem "Stuttgart 21 der Energiepolitik" verglichen.
Er kritisierte die völlige Missachtung der betroffenen Bevölkerung.
Letztlich kündigte er an, er werde die Bundeskanzlerin zu
einem Machtwort in Sachen Akzeptanz der Mehrheitsmeinungen in Stuttgart
wie auch in den von CCS betroffenen Regionen aufrufen.
Schon vor Beginn der Anhörung hatten sich am Eingang zum
Wirtschaftsministerium Mitglieder verschiedener Bürgerinitiativen
zum Protest gegen die geplante CO2-Endlagerung versammelt. Sie
kündigten weitere Proteste in der nächsten Zeit an.
Die umfangreiche, ablehnende Stellungnahme des BBU zur CO2-Endlagerung
kann auf der Internetseite des BBU unter http://www.bbu-online.de/Stellungnahmen.htm nachgelesen
werden. Sie kann auch telefonisch in der BBU-Geschäftsstelle
unter 0228-214032 bestellt werden. Die Stellungnahme entstand unter
Beteiligung der Bürgerinitiativen Bürgerinitiative CO2-Endlager
stoppen, Bürgerinitiative gegen das Steinkohlekraftwerk
Arneburg, Bürgerinitiative Kein CO2 Endlager Altmark,
Regionalgruppe Leck und Umgebung der Bürgerinitiative gegen
ein CO2-Endlager in Schleswig-Holstein und VSR-Gewässerschutz.
Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen,
Umweltverbände und Fördermitglieder in der Bundesrepublik
Deutschland. Der Verband, der 1972 gegründet wurde, engagiert
sich zu unterschiedlichen Umweltthemen.
Kontakt und Informationen: www.bbu-online.de,
0228-214032. Spenden zur Unterstützung der engagierten Arbeit
des BBU werden auf folgendes Konto erbeten: BBU, Sparkasse Bonn,
BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666.
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